10/3 Fit forever
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:31 |
Da war doch gestern in der medizinischen TV-PULS-Sendung dieser rüstige Jubelgreis in seinem Spiderman-Tenue: der 89-jährige Dr. Charles Eugster, „der letzten November Strenflex Fitness-Sport-Weltmeister (ISFHA-Sportverein) im Milandia Greifensee wurde“, dies jedenfalls vermeldete im Vorfeld der Sendung die Schriftleitung der Fitness Tribune zuhanden einer geneigten Öffentlichkeit.
Gut, der Mann geht gegen die 90, er hat mir satte 20 Jahre voraus und ich wage mir nicht auszumalen, in welcher physischen Verfassung ich mich in zwei Jahrzehnten befinden werde… und es ist ja völlig unbestritten, dass körperliche Fitness einen positiven Einfluss auf das ganze Wohlbefinden hat, in allen Phasen des Lebens, auch wenn ich mich persönlich eher an Churchill orientiert habe, der mit seinem – mutmasslichen – Slogan „No sports!“ so vielen Couch Potatoes aus dem tiefen unsportlichen Herzen gesprochen hat.
Und nun kommt eine Studie der Universität Uppsala mit einer Langzeit-Untersuchung über 35 Jahre, die den Zusammenhang zwischen der sportlichen Betätigung von Männern (über 50) und deren Lebensdauer analysiert hatte. 2’205 Männer wurden erfasst, die im Jahr 1970 gerade 50 Jahre alt waren. Ihr Bewegungsverhalten wurde erfasst. Dann wurden sie wieder überprüft mit 60, 70, 77 und 82 Jahren. Dabei unterschied man 3 Kategorien: die „sehr aktiven“, die drei Stunden pro Woche intensiv Sport trieben, die „mässig aktiven“, die einige Stunden pro Woche wanderten oder Velo fuhren, und die „inaktiven“, die ihre Freizeit vor allem vor dem Fernseher verbrachten.
Das Resultat fiel aus, wie zu erwarten war, wenn auch nicht so deutlich, wie man eigentlich hätte meinen müssen: die „sehr aktiven“ Männer lebten im Durchschnitt 2,3 Jahre länger als ihre „inaktiven“ Kollegen, während die „mässig aktiven“ Senioren ihr Leben dadurch um 1,1 Jahre verlängerten. – Das erinnert mich sehr an jenes Bonmot, das in der Pointe gipfelt: Wer Sport treibt, der lebt in etwa um so viel länger, wie er Zeit gebraucht hat, um Sport zu treiben… – Ich gebe zu: die Gleichung mag stimmen. Sie berücksichtigt allerdings nicht, dass die „fitten Alten“ wohl die gesünderen sind, die sich möglicherweise besser fühlen und einen geringren Medikamentenverbrauch haben. Hier ist noch reichlich Stoff für weitere Untersuchungen, deren Resultate ich freilich im Jahre 2044 nicht mehr werde kommentieren können, selbst wenn ich jetzt noch mit Sport beginnen würde…