31/3  Infonotstand?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 10:47

Wir haben uns gefreut, als McDonald’s vor einigen Jahren als einer der ersten Fastfood-Anbieter die Nährwerte seiner Produkte publizierte, indem er sie hinten auf das Papierset druckte, mit dem die Serviertablets ausgelegt sind. Nun wurde in einem kleinen Feldversuch ermittelt, wie viele Kunden diese Informationen denn auch konsultieren, bevor sie ihre Bestellung aufgeben.

In insgesamt 8 Filialen der grossen Fastfood-Ketten McDonald’s, Burger King, Stabrucks und Au Bon Pain wurden während einer bestimmten Zeit die eintretenden Kunden registriert und kontrolliert, wieviele davon sich bezüglich des Energiegehaltes der Speisen schlau machten. Es waren total 4311 Kunden, und davon waren es gerade mal 6, welche die Infos nachschauten… also weniger als 1 Promille.

Was will uns diese Zahl sagen? Dass die Publikation solcher Informationen den Mäusen gepfiffen ist? Dass der Aufwand sich nicht lohnt, weil es die Leute ja doch nicht wissen wollen? Dass die ganze Kalorien-Deklaration völlig überschätzt wird und nur der Besänftigung des schlechten Ernährungsgewissens dient? – Das Forscher-Team von der Yale-Universität kommt zum Schluss, dass diese geringe Nutzerzahl ein klarer Hinweis darauf sei, dass die entsprechenden Werte in den Lokalen wesentlich prominenter angeschrieben werden müssten: nicht verdeckt hinten auf einem Papier, sondern offen, an der Theke, direkt beim Produkt selber, wie dies in der Stadt New York durch die Gesundheitsbehörde seit einiger Zeit per Gesetz angeordnet ist. (im Diskussionsforum einer Ernährungs-Plattform, wo diese Deklarationsstory ebenfalls erörtert wurde, haben einige der Teilnehmenden gesagt, sie würden sich jeweils schon vor dem Einkauf im Internet informieren… und wüssten mittlerweile, welches Produkt mit wieviel Energie zu Buche schlage…)