23/6  Die Apfelrechnung

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:51

Im letzten Dezember habe ich mich etwas kritisch geäussert zu einem EU-Projekt, in dessen Rahmen Gelder zur Verfügung gestellt werden, um den Kindern gratis oder verbilligt Obst abzugeben. Pro Kind – hatte ich berechnet – würden aufs Jahr 1 Euro und 80 Cent anfallen, und das sei ja wohl nicht allzu üppig, angesichts der Preise für Früchte und Gemüse…

Inzwischen hat sich (einer Meldung aus Brüssel zufolge) das Projekt konkretisiert: praktisch alle Länder der EU (mit Ausnahme von Schweden, Finnland und Lettland) machen mit und können so vom Euro-Segen profitieren… allerdings sagt diese Meldung nichts aus über die Art und Weise der Umsetzung. Sie wiederholt die Forderung, alle Länder sollten begleitende Programme gegen kindliches Übergewicht erarbeiten.

Der aktuelle Früchte- und Gemüse-Konsum ist in Europa allerdings zurzeit eher rückläufig. Die Weltgesundheits-Organisation WHO empfiehlt zwar, man solle täglich mindestens 400 Gramm davon zu sich nehmen (das wären dann die „5 am Tag“…) aber davon entfernt sich die Wirklichkeit immer mehr, vor allem bei den Jungen.

In Griechenland ist der Verzehr am grössten (und trotzdem ist die Adipositas-Rate hoch)… dann kommen Portugal, Spanien, Italien, Zypern und Dänemark… die Slowakei macht das Schlusslicht, während Frankreich und Holland der WHO-Norm knapp zu genügen vermögen. – Die Europa-Funktionäre sind stolz auf die Erfolgs-Beteiligung bei der Gratis-Frucht-Aktion… aber dadurch wird das Geld ja nicht mehr. Und 1 Euro 80 bleibt immer noch 1 Euro 80…