6/8 Evolutionär
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 14:42 |
Dass der Tüchtigste sich durchsetzt und am Schluss überlebt, das ist die ur-darwinistische Maxime, die dem Gang der Welt bis heute zugrunde liegt. Nun kommt bestätigende Kunde aus dem Bergland Afghanistan. Die britischen Truppen, die dort im Einsatz stehen in der südlichen Unruheprovinz Helmland, haben einen Etappensieg über die Taliban errungen und müssen das gewonnene Territorium sichern. Aber dazu fehlen ihnen die nötigen fitten Kämpfer.
Denn, das geht aus einem Bericht hervor, der durch Indiskretion aus der Armee in die Medien gelangte, in der Army gibt es immer mehr übergewichtige und adipöse Soldaten, die durch ihr Körpergewicht so eingeschränkt werden, dass sie nicht mehr oder nur noch bedingt „einsatztauglich“ sind.
Offenbar, das hat eine Untersuchung ergeben, nimmt man es in der Armee mit dem Fitnessprogramm zu wenig ernst. Vorgeschrieben wären mindestens 2 Stunden Sport und Training pro Woche… aber dies werde unter Zeitdruck nicht eingehalten und viele Soldaten seien den harten körperlichen Anstrengungen des Kriegsdienstes nicht (mehr) gewachsen.
Dies sei eine Schande, wettern Veteranen und Politiker. Armeegegner und Pazifisten mögen sich insgeheim freuen, dass die Wehrkraft quasi von innen heraus durch die Dicken zersetzt wird… aber im Blick auf die evolutionäre Perspektive würde dies heissen, dass die arme aber bewegungserprobte afghanische Urbevölkerung unter Anleitung der asketischen Taliban den verfetteten Briten an Kampfeswille überlegen ist und auf Dauer obsiegen müsste. – Klar, da ist noch die Frage der technischen Ausrüstung. Aber die wird vom internationalen Waffenhandel ohne Ansehen der körperlichen Verfassung geregelt.
Die Politik ruft nun die britische Generalität dazu auf, hart durchzugreifen und die Truppen wieder zackigen Sport treiben zu lassen. Uns, die wir vormals noch mit dem alten ATP – dem Armee-Turn-Programm – gross geworden sind, kann das nur recht sein.