9/8  Powerplate yourself

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:27

Das schöne Sonntagswetter lockt die Radfahrenden hinaus ins Freie. Wer wie wir in Zürich Nord wohnt, hat das Privileg, nach wenigen Minuten auf einem schmalen Uferweg zu sein, entlang der Glatt oder wie immer diese wenig tiefen Wasserläufe heissen, die je nach Witterung gemächlicher oder etwas reissender über die kleinen Stromschnellen fliessen.

Man teilt diese Weglein mit wenigen Fussgängern, die verständnisvoll zur Seite stehen, wenn man in vernünftigem Tempo an ihnen vorbei fährt und dabei freundlich grüsst… Die Tatsache, dass der grösste Teil dieser Wege nicht geteert ist sondern mit Kieseln belegt oder eine vielbefahrene, festgepresste Oberfläche aus runden Böllersteinen hat, führt dazu, dass das Velo beim zügigen Befahren (wozu der elektrische Hilfsmotor ja beiträgt) in ein tüchtiges Vibrato kommt.

Der Spezialsattel mit Gel-Füllung, letzter Schrei der Radler-Bequemlichkeit, überträgt dieses feine aber stete Holpern, das von der Teleskopfederung des Vorderrades nur teilweise gemildert wird, über das Hinterteil auf den ganzen Körper, der so in Schwingungen gerät und von unten her durchgewalkt wird, wie man das sonst nur auf den teuren Powerplate-Geräten erleben kann.

Noch bin ich zu wenig weit bzw. lang gefahren, um beurteilen zu können, ob es sich hier letztlich um eine vergleichbare Langzeit-Wirkung handelt. Und da dieser Effekt sich beim Radfahren gratis einstellt und niemand was daran verdienen kann, gibt es auch keine wissenschaftlichen Gutachten, die – so fundiert etwa wie in der Actimel-Werbung – uns darüber aufklären, wie gesund und hilfreich diese Praktik doch ist.