28/1  Folgt Michelle!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:23

Amerika hat im Kampf gegen Übergewicht bei Kindern eine neue Identifikationsfigur: First Lady Michelle Obama habe – berichtet der Guardian in England – das Thema zur Chefsache erklärt und in die eigenen Hände genommen. Sie habe, wird sie zitiert, vor noch nicht allzu langer Zeit selber gegen die Gebote einer gesunden Ernährung für ihre Kinder gesündigt, habe der Einfachheit halber schnell eine Pizza bestellt, wenn der Kühlschrank leer gewesen sei, und sie habe nicht auf Kalorien geachtet oder wieviel Fett in diesen rasch im TakeAway besorgten Speisen gesteckt habe, bis ihr Kinderarzt sie eines Tages auf dieses Problem hingewiesen habe.

Michelle Obama will nun auf das Thema aufmerksam machen und mit gutem Beispiel vorangehen, im Wissen darum, dass sie eine Vorbildfunktion hat. Nächsten Monat will sie eine eigene Kampagne starten, um etwas dagegen zu tun, dass die USA das „fetteste Land der Welt“ werden. – In England, folgert der Guardian, habe die Regierung zwar schon 2007 die ersten Massnahmen beschlossen, aber bisher habe es an glaubwürdigen Vorzeige-Figuren gefehlt, die diesen Kampf zu ihrem eigenen Herzens-Anliegen gemacht hätten.

All die vielen Einzel-Aktionen mit sehr guten Ansätzen verpufften unkoordiniert, weil es an einer einigenden, identitätsstiftenden Kraft fehle. Hier habe England einen grossen Nachholbedarf.

Und wo steht die Schweiz? Machen sich all unsere Superwomen, die von der Boulevardpresse gehätschelten Ex-Vize-Missen und -Mister, die Sportstars und die frisch aus dem Nacktscanner geschlüpften Titelbild-Beauties im Kampf gegen Adipositas und Übergewicht nützlich? – Keine Spur. Im Gegenteil. Man hat fast den Eindruck, die brauchen uns Dicke als willkommenes Kontrastmittel, um die eigene Schlankheit besser zur Geltung bringen zu können.