21/1  Wickie und die dünnen Leute

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:59

Immer mal etwas Neues: jetzt kommt die Wikinger-Diät. – Empfohlen wird sie vom renommierten Adipositas-Experten Prof. Arne Astrup. Und es gibt Stimmen, die sagen, die Wikinger-Diät werde im 21. Jahrhundert das sein, was die mediterrane Diät für das 20. gewesen sei. Und es gibt Indizien, dass dieser Vergleich nicht mal so schief ist.

Von was haben denn die alten Wikinger gelebt, wenn sie nicht gerade zur See fuhren? Vor allem von viel Fisch: gebackenem Hering, Makrelen, Forellen, Lachs… alles voll mit Proteinen und und Omega-3-Fettsäuren. Dazu grilliertes Lamm, Hackfleischbällchen und mageres Wild, mit Kohl, Wurzelgemüse und Kartoffeln.

Arne Astrup ist überzeugt, dass die Anzahl der Adipositas-Betroffenen in Skaninavien deshalb nur halb so hoch ist wie etwa in England, weil die Nordländer heute schon nach der eiweissreichen Wikinger-Diät leben. So sind jetzt bereits Wikinger-Rezeptbücher in Planung, nach denen auch Omeletten mit Speck und Käse sowie Roggenbrot auf den Tisch kommen können. In London wurden bereits die ersten Wikinger-Lokale eröffnet.




20/1  Schoko-Mauerbau

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 13:52

Ein Bollwerk gegen feindliche Angriffe, Inbegriff der Abschottung gegen Fremdes – das ist die grosse Chinesische Mauer, das einzige, von Menschenhand errichtete Bauwerk, das aus dem All von blossem Auge erkennbar ist.

Das Symbol der ewigwährenden Duerhaftigkeit wird nun umfunktioniert zu einem Standbild der Vergänglichkeit. Aus Anlass einer Schokolade-Ausstellung, deren Ziel es ist, die bisher in China wenig bis kaum bekannte Süssspeise bekannt zu machen, haben Confiseure auf zehn Metern Länge einen Ausschnitt der Mauer modellgetreu nachgebaut. Dafür haben sie 80 Tonnen dunkle Schokolade in Form kleiner Backsteine verwendet, zusammengehalten durch weissen Schokolade-„Mörtel“. – Ein Video gibt einen Eindruck der Grössenverhältnisse.

In Ergänzung dazu wurde auch eine Armee von 560 Schokolade-Kriegern gegossen, massstabgerecht nachgebildet der berühmten Ton-Soldaten-Armee. Noch ist nicht zu erfahren, was mit dem Bauwerk geschehen soll, wenn dereinst die Ausstellung zu Ende ist. Werden die Bausteine einzelne verkauft? Wird das Mauer-Werk eingeschmolzen und in Tafeln neu gegossen? Wird es exportiert? Sind die Chinesen punkto Stoffwechsel in der Lage, Schokolade überhaupt zu verdauen? – Wir werden es voraussichtlich erfahren.




19/1  Gegen Fitnesswahn

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:55

Es war wohltuend, heute in der Gratiszeitung 20minuten einen Artikel zu lesen, in dem ein Headhunter zu Wort kam, der sich mit der Frage befasste, ob es denn wirklich gut sei, dass bei der Manager-Selektion heute die Fitness eine so ausschlaggebende Rolle spiele.

Früher, so die Reminiszenz, sei der Patron einer Firma in aller Regel ein etwas fülliger Mensch gewesen, im Mund einen Stumpen, Gemütlichkeit ausstrahlend, so etwa, wie wir die Bankdirektoren von einst in Erinnerung haben… und heute müssen Chefs drahtig sein, energisch und topfit. Angesichts der heutigen Arbeitsbelastung, so die Folgerung des Headhunters, könne ein extensives Fitnesstraining einzig zulasten der Freizeit im Kreis der Familie gehen. Und so seien es zwangsläufig Familie und Beziehung, die unter dem Kult zum körperlichen Wohlbefinden leiden müssten.

Zwar wussten schon die alten Römer, dass in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist haust, aber darüber, was „gesund“ ist, gab es wohl zu allen Zeiten leicht unterschiedliche Auffassungen. Und das Motto, dass „allzuviel“ eben ungesund ist, mag auch auf die Fitness an sich zutreffen. Jedenfalls gibt es nicht wenige leicht bis mittel korpulente ZeitgenossInnen, denen man guten Gewissens einen gesunden Geist attestieren kann, während anderseits auch reichlich sportgestählte Hohlköpfe bekannt sind.

Alles also mit Mass. Fitness, so gut es geht, aber nicht auf Kosten des familiären Umfelds. Es sei denn, dass gemeinsames Fitten der Beziehung gerade den extra Kick gibt.




18/1  Sie leuchtet – wenn man will

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:45

Die Lebensmittel-Ampel. Zwar nicht offiziell und mit amtlichem Segen, aber auf eine Art guerillamässig, im Internet. Seit Montag ist sie aufgeschaltet. 7000 Produkte sind in der Liste bereits erfasst. Mit einem Klick kann man sie abrufen und auf einen Blick erkennen, ob sich der Gehalt an Nährwerten im roten, gelben oder grünen Bereich bewegt.

Codecheck heisst die private Organisation, welche diesen Dienst ins Leben gerufen hat, und sie will damit einen Beitrag zur Orientierungshilfe leisten, auf freiwilliger Basis. Da sich staatliche Stellen und vor allem die Lebensmittelindustrie nach wie vor schwer tun mit diesem Hilfsmitttel einer einfachen und einleuchtenden Deklaration, wurde hier zur Selbsthilfe gegriffen.

Die Ampel ist international noch nicht breit akzeptiert. Zwar wächst die Zahl der Interessenten stetig, aber gleichzeitig wächst auch der Widerstand, denn die Lebensmittelhersteller fürchten eine Image-schädigende Wirkung, dass es zu Verkaufs-Einbrüchen kommen könnte bei Produkten, die mit viel Rot gekennzeichnet sind…

Offiziell wird in der Schweiz ein Label-System geprüft, das mit einem kleinen OK-Haken als Gütezeichen die „besten“ Angebote innerhalb verschiedener Kategorien auszeichnet. Das Konzept ist noch nicht spruchreif, sollte aber wenn möglich im Laufe dieses Jahres umgesetzt werden. Da solche Lösungen in der Demokratie immer viel Zeit für die Realisierung benötigen, ist die Industrie schon wacker dabei, die Einführung zu torpedieren und zu unterwandern. Achten Sie mal beim Kauf von verpackten Lebensmitteln darauf, wo überall bereits ein firmeneigenes OK-Häkchen draufsteht, täuschend ähnlich dem geplanten Label nachgemacht, mit Hinweisen auf beliebige Eigenschaften wie garantiert naturecht, ohne Zusatzstoffe, aus biologischem Anbau…

Es wird alles unternommen, um den Konsumenten zu verwirren und an der Nase herum zu führen. Da ist es gut, dass es ein cleveres Hilfsmittel gibt, welches online konsultiert werden kann, und dabei niemanden zu nichts zwingt, da es absolut freiwillig benützt werden kann.




17/1  Süsses gibts immer und überall

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:29

Die permanente Verfügbarkeit von Schleckwaren und hochkalorigem Süsszeug ist eines der zentralen Probleme der aktuellen Adipositas-Epidemie. Als ich vor einem halben Jahrhundert mit dem Fahrrad von einem Vorort Berns in die Stadt zur Schule fuhr, da gab es auf dem halben Weg einen einzigen Kiosk, bei dem ich gelegentlich, vielleicht einmal pro Monat, wenn mein Sackgeld es zuliess, einen Zwischenhalt einschaltete um mir einen Mohrenkopf zu erstehen. Die sind mir grösser in Erinnerung, als sie heute sind, von dunkler Schokolade umhüllt, die äussere Struktur gerillt, wie ein Stapel kleiner Ringe… So um die 50 Rappen mögen sie gekostet haben, das weiss ich nicht mehr so genau.

Heute sind die Schleckereien an jeder Ecke zu haben. An den Kiosken umfassen die Auslagen mehrere Meter, ebenso an den Tankstellen, in allen Lebensmitttelgeschäften, und immer mehr auch in anderen Bereichen. In Amerika wurde quer durchs Land eine Erhebung gemacht bei 1’000 Nonfood-Geschäften. 41% davon verkauften nebenbei Süssigkeiten, Drinks, Chips und Snacks. Sogar in Handlungen für Tierbedarf gab es nebst all den Leckereien für die vierbeinigen Lieblinge ein breites Angabot für verschleckte Zweibeiner.

Und das waren die am meistten verbreiteten Angebote: Zuckerwaren (33%), Süssgetränke (20%), salzige Snacks (17%). Diese Angebote befanden sich meist in Armeslänge Reichweite im Kassen-Bereich. Verkaufspunkte waren Drogerien (96%), Tankstellen (94%), Möbelgeschäfte (22%, wie bei uns etwa bei IKEA) und viele andere, wobei das Sortiment zwar je nach Region etwas anders aussehen konnte, sich aber kaum im Nährwert unterschied.

Es ist klar: das sind Nebenbei-Geschäfte. Die Kundschaft kommt in den Laden, weil sie etwas anderes will. Und auch wenn keine Absicht besteht, in einem Fachgeschäft etwas Essbares zu kaufen, so ist die Versuchung doch da und die Anordnung im Kassen-Bereich zielt auf Spontankäufe ab. Eigene Erfahrungen lassen sich am ehesten an der Tankstelle machen. Schnell noch ein Milchgetränk geschnappt, einen Schokoriegel mitgenommen, ein ofenfrisches Gipfeli, dessen Duft den ganzen Shop ausfüllt… – Wenn jemand nur bei 10% seiner Einkäufe spontan etwas mitlaufen lässt, so kommt er dabei locker auf einige Tausend zusätziche Kalorien, die in seinem Speiseplan nicht vorgesehen waren…




16/1  Der Ehevertrag

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:54

Verblüfft hat mich heute die Geschichte von Daniela Mattes, 41, über die in irgend einem privaten TV-Magazin berichtet wurde. Begonnen hatte die Dame ihre berufliche Laufbahn als Model. In einer Internet-Kontaktbörse für Millionäre hat sie vor zwei Jahren einen passenden Partner gefunden, in Kanada, zwecks Absicherung der materiellen Zukunft. Zwischen den Eheleuten besteht ein Ehevertrag, was wohl richtig ist, da man sonst der irrigen Ansicht sein könnte, Frau Mattes habe es bloss auf das Geld ihres Mannes abgesehen.

Ein wesentlicher Punkt in diesem Vertrat ist ein Passus, in dem festgeschrieben steht, dass die Ehe ungültig sei und aufgelöst werde, sobald die Gattin mehr als 80 Kilo wiege. Und in umgekehrter Proportion zum Gewicht verringern sich die Ansprüche auf eine Abfindung bei der Trennung. Mit andern Worten: wird Frau Mattes zu schwer, geht sie leer aus.

Die auf Transparenz bedachte TV-Redaktion hat im österreichischen Winterkurort, in dem das drollige Paar gefilmt wurde, Frau Mattes dazu gebracht, sich auf die Waage zu stellen. Der Zeiger schlug kräftig aus. Zunächst glaubte die Frau an eine Panne. Nachdem sich das Gewicht von 84 Kilo beim dritten Mal erneut bestätigt hatte, stand das Faktum wohl fest, der Passus war erfüllt! Zwar liessen sich noch drei Kilo ab ziehen für den schweren Bademantel, aber dann war es aus.

Die Trennung erfolgte nicht live vor der Kamera, das dann doch nicht. Der leicht grummelnde Gatte verzog sich zum Nachdenken in seine Gemächer, die auf schwerer Tat Ertappte hoffte, dass Gnade vor Recht walten möchte… in der knapp zwei Jahre dauernden Ehe hatte sie zwar rund 10 Kilo angesetzt, wirkte aber immer noch appetitlich und wonneproppenmässig.

Wie weiter? Das sehen wir vielleicht nächste Woche. – Sind solche Abmachungen in Eheverträgen ein Weg zur ewigen Schlankheit? Offenbar nicht. Wie würde so etwas ausserhalb eines Millionärshaushaltes funktionieren? Welche Rolle spielt das Gewicht in einer Beziehung? Und welche das Geld?




15/1  Pollmereien

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:56

Uns Udo – der Schreck der Ernährungsgutmenschen: in der aktuellen WELTWOCHE hat er zugeschlagen und so recht nach allen Seiten provoziert. Und ich muss es zugeben: es macht Spass, sich mit seinen Thesen und Theorien zu beschäftigen. Vieles von dem, was er darlegt, klingt glaubhaft und ist nachvollziehbar. Ich würde sogar sagen, für Interessierte lohnt es sich, das Heft am Kiosk zu erstehen, denn er nähert sich den Zusammenhängen zwischen Nahrung, Nahrungsaufnahme, Verdauung, Stoffwechsel und Entwicklung von einer ungewohnten Seite her, und das trägt dazu bei, Positionen zu überprüfen, die man bereits als sakrosankt verinnerlicht hat. Das ist nicht ganz frei von Risiken, qber zumindest amüsant und bereichernd.




14/1  Frauen durchleuchtet

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:50

Mitte Januar – die Zeit, da die ersten guten Vorsätze bezüglich vernünftiger und bewusster Ernährung im neuen Jahr zu bröckeln beginnen. Die Organisation LighterLife hat in USA 2’000 Frauen zwischen 16 und 65 Jahren befragt und ist auf ebenso interessante wie befremdliche Resultate gestossen:

Mehr als ein Drittel der Befragten gaben an, dass sie zwar auf ihr Gewicht aufpassen möchten, aber dass sie regelmässig Essen verstecken und es dann heimlich zu sich nehmen würden. Sie bunkern es in ihren Handtaschen, unter dem Bett, oder legen im Kleiderschrank geheime Vorräte an. Aber auch im Auto wird zwischendurch gegessen, selbst auf der Strasse im Gehen… und das Proble m nehme zu.

85 Prozent der befragten Frauen hatten schon Diäten zur Gewichtsskontrolle gemacht (vor vier Jahren waren es bei einer gleichen Umfrage noch 61%), und zwar im Durchschnitt acht Diäten! 28% gaben an, dass sie es jeweils nur 24 Stunden konsequent durchhalten konnten; drei Viertel hielten knapp eine Woche durch. Die im Schnitt längste Dauer betrig 15 Wochen. Jede sechste Frau ass heimlich und 51% gaben zu, dass sie gegenüber anderen gelogen hatten, wenn sie angaben, was sie gegessen hättten. Dabei waren sich 40% durchaus bewusst, dass dies ein „ungesundes“ Verhalten war.

Vor die Frage gestellt, ob sie lieber essen oder Sex haben möchten, entschieden sich 53% für die kulinarischen Lüste und zogen Fastfood und Süssigkeiten den anderen fleischlichen Genüssen vor. 60% gaben an, dass sie regelmässig vom Essen träumen. Für 10% hat Essen eine tröstende und beruhigende Funktion. Und dann waren da noch 36%, die angaben, dass sie schon Esswaren weggeworfen hätten, damit sie nicht in Versuchung kommen, sie zu verzehren… Und ganze 35% waren überzeugt, dass ihr Partner, Freund oder ein Familienmitglied ihre Diät-Bestrebungen sabotiert hätten…

Hier wurden 2’000 Frauen befragt. Ich fürchte, bei Männern wäre das Resultat nicht wesentlich anders ausgefallen.




13/1  Erinnerungen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:49

Lebensmittel prägen unser Leben. Nicht nur als Fettpolster am Bauch und auf den Hüften, auch als Erinnerung an unsere Kindheit. Das, was uns in unseren frühen Jahren geprägt hat, ist nicht selten eng verbunden mit einem Geruch, einem Geschmack und einem Namen, einer Marke vielleicht.

FoodTrends, eine amerikanische Verbraucher-Institution, hat eine Internet-Umfrage lanciert und 270 Marken zur Auswahl angeboten, von denen man jene 5 bezeichnen soll, welche die nachhaltigsten Erinnerungen ausgelöst haben. Die wenigsten dieser Markennamen sagen uns etwas, wir haben uns seinerzeit am heimischen Markt orientiert, im Unterschied zu heute, wo der Marken-Markt universell eingeebnet ist von Mars über M+Ms zu McDonald’s…

Wenn ich mich in meine eigenen Jugendjahre zurückversetze, melden sich Markennamen wie
– Sugus
– MiKaMu (die an den Zähnen klebten)
– Maggi
– Eimalzin
…und mit dem Geruch des Migros-Malzgetränks verbinden sich olfaktorische Erinnerungen an die gefangenen Maikäfer (auch die gabs damals noch), die wir in den runden Blechbüchsen gesammelt hatten, als man damit noch das Sackgeld aufbessern konnte.

Ich merke, es ist ein ganzes Universum an nostalgischen Erinnerungen, meist bezogen auf ein Ereignis oder eine spezielle Situation. Aber für viele geschmackliche Erlebnisse steht keine Marke, kein „Brand“, sondern schlicht eine Bezeichnung, wie
– Griesschöpfli
– Chratzete
– Fotzelschnitten
– Himbeersirup
…und zu einem Festtagsmenü gehörten einfach Erbsen und Rüebli… das war das Grösste.

Wie sähe wohl diese Umfrage aus, wenn sie in 30 Jahren bei den heutigen Kids durchgeführt würde. – Und was sind Ihre persönlichen Erinnerungen?




12/1  Krank geschrieben

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:54

Es ist immer wieder ein Thema: ist Übergewicht bzw. Adipositas eine Krankheit? Oder „nur“ ein Zustand, der zu Krankheiten führen kann? Ich treffe immer wieder auf diese Meinung, wenn ich mit – vor allem jüngeren – Menschen mit Übergewicht spreche: Ich bin doch nicht krank! Ich fühle mich fit und wohl in meinem Körper und lasse mir keine Krankheit einreden!

Und es gibt und gab auch diese Studien, die besagen, dass jemand, der sich regelmässig und vernünftig bewegt und ein paar Kilos zuviel auf den Rippen hat, „gesünder“ ist als ein mageres Klappergestell, das sich schlecht ernährt und kaum bewegt. – Nun gibt eine Langzeit-Studie der Universität Uppsala hier kräftig Gegensteuer: Während 30 Jahren wurden 1’800 Schwedische Männer über 50 untersucht in Bezug auf deren Todesursachen oder eine Erkrankung an Herzinfarkt oder Schlaganfall. Dabei wurde nicht nur das Körpergewicht der Betroffenen gemessen, sondern ebenfalls das Vorhandensein des metabolischen Syndroms. Frühere Studien waren zum Schluss gekommen, dass beim Fehlen des Metabolischen Syndroms auch kein kardiovaskuläres Risiko bestünde… Dadurch entstand die Definition vom sogenannten „gesunden Übergewicht“.

Doch diese Folgerung erweist sich nun als Trugschluss, denn es wurde einfach zu wenig lang beobachtet. Nach 30 Jahren Observation zeigt sich, dass auch beim Fehlen des ausgeprägten Metabolischen Syndroms das Infarkt-Risiko erheblich gesteigert ist, wobei andere Risiken wie Rauchen und fehlende Bewegung nicht evaluiert wurden. – Und welche Lehre ist aus dieser Forschung zu ziehen? Die persönliche Befindlichkeit kann täuschen. Ein reales Risiko besteht, sobald man zu schwer ist. Es lohnt sich, den Anfängen zu wehren.