18/2  Goldrausch

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:27

Nun wird alles gut oder wenigstens besser. Unser Sportminister ist nach Vancouver gereist, nachdem die Bundespräsidentin den fliegenden Simi geherzt hat, und hat dorten verkündet, er wolle, dass die Schweiz eine richtige Sportlernation werde, so von innen heraus, dass die Jungen wieder motiviert Sport betreiben würden, beflügelt im besten Sinn des Wortes durch den olympischen Erfolg unserer Schnee-Athleten. Dass es die beste Sportnation der Welt sein sollte, hat er nicht gesagt, er ist lernfähig.

Die Absicht ist löblich und lobenswert: eine sportlich fitte Jugend ist der beste Garant für ein gesundes Körpergewicht der heranwachsenden Generation. Und bewegliche Alte sind gefeit vor Unfällen und Knochenbrüchen… Einziges Handicap ist jetzt noch, dass Ueli Maurer in seinem eigenen Departement etwas für Ordnung sorgen sollte, denn es ist noch gar nicht lange her, dass durch interne Umstrukturierungen – offenbar unter Ausnutzung des Führungsvakuums, das in den letzten Monaten unter seinem von der eigenen Partei abgeschossenen Vorgänger entstanden ist – der ganze Bereich der gesundheitsrelevanten „Bewegungsförderung“ aus dem Sportamt ausgegliedert und ins Bundesamt für Gesundheit abgeschoben worden ist.

Dort ist der Auftrag jedoch bis jetzt noch immer nicht richtig angekommen: zwar, so hört man, wäre das Interesse vorhanden, die Verantwortung dafür zu übernehmen, schliesslich gibt es ja ein Nationales Programm, das den Namen „Ernährung unds Bewegung“ trägt. Aber da das Sportamt bisher lediglich den Auftrag transferiert hat, ohne die für dessen Erfüllung benötigten Mittel und Personalstellen, hält sich der Eifer in Grenzen, hier aktiv zu werden.

Vielleicht ändert sich das nach den Olympischen Spielen. Zu befürchten bleibt, dass vor allem die Skispringer und Snowboarder Aufschwung erhalten.