6/3 Sicherer Hund
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 21:44 |
Man kanns aber auch übertreiben. Jeder von uns hat mit grosser Sicherheit schon mehrmals einen Hot Dog gegessen, dieses warme Wienerli, das in einem länglichen Brötchen steckt, wahlweise umflutscht von Senf, Ketchup oder Sauce Tatare, und bei dem das Hauptproblem darin besteht, dass man sich beiom vorletzten Bissen nicht das Hemd bekleckert, weil die Sauce, die sich unter dem Würstchen gesammelt hat, auf der Seite heimtückisch hervorquillt.
Nun aber lesen wir, dass die amerikanischen Kinderärzte von Sorge erfüllt sind. Die Würste hätten gerade die richtige Grösse, um eine kindliche Luftröhre zu verstopfen, wenn man sich daran verschluckt. Zugegeben, die US-Hot Dogs sehen etwas anders aus als die unsrigen, da wird das Brötchen in der Mitte geschlitzt, Senf, Ketchup oder Mayo kommen auf die Wurst, wenn sie offen zwischen die beiden Brothälften geklemmt ist. Vielleicht ist die Gefahr hier generell grösser, dass sich ein Wurst-Bissen verselbständigt. Auf jeden Fall rufen die amerikanischen Kinderärzte die Wurstfabrikanten auf, sie sollten neue Fleischformate entwickeln, bei denen die Erstickungsgefahr kleiner wäre.
Wie soll das denn aussehen? Flach und rund, so wie beim Hamburger? Länglich und breit? Oder so kompakt und kugelig wie die gute alte Frikadelle? Ernsthaft wurde vorgeschlagen, auf jeder Verpackung eine Warnung vor Verschluckungsgefahr anzubringen und die Eltern an ihre besondere Verantwortung zu erinnern, die sie Kindern gegenüber beim Hot Dog-Essen hätten… aber dagegen wehrte sich die Präsidentin des Nationalen Hot Dog- & Wurst-Rates mit dem Argument, mehr als die Hälfte ihrer Produkte gingen unverpackt vom Grill direkt zum Kunden, und bei den anderen gebe es bereits solche bildlichen Warnhinweise.
Was nun? Müssen wir nun neben den Defibrillatoren künftig kleine Hot Dog-Zangen installieren? Und was ist mir den Fischen? Wer klebt dort das Etikett auf die Schuppen: Achtung, Sie könnten sich an einer Gräte verschlucken?