26/3  Rattenzucker

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 21:07

Da der Mensch im Grunde genommen keine Ratte ist, sind die Resultate dieser Studie mit Vorsicht zu geniessen. Aber sie geben doch zu denken, in verschiedener Hinsicht.

Es geht um Kalorien. Um den Brennwert von Zucker. Landläufig herrscht ja die Meinung, im Stoffwechselprozess sei Hans was Heiri bzw. Kalorie was Kalorie. Dem Körper sei es egal, woher die Kalorien stammen, es gebe keine „bösen“ und keine „guten“, dies jedenfalls ist das Credo des Adipositasforschers Leoluca Criscione, der eine strenge Auffassung bezüglich der Mechanik des Energiehaushaltes im menschlichen Körper vertritt.

Die Studie zeigt – vereinfacht – dass Fructose-Zucker, der aus Mais gewonnen wird (und der in USA etwa 40% aller Süssungsmittel ausmacht), deutlich dicker macht als „gewöhnlicher“ Kristallzucker. Wenn man Ratten von frei verfügbarem Maiszucker fressen liess, so wurden diese übergewichtiger als Vergleichstiere, die sich von der gleichen Menge Kristallzucker ernährten. Die Mais-Ratten wiesen überdies Anzeichen des Metabolischen Syndroms auf. – Fazit: Die gleiche Kalorienmenge von Zucker aus Mais macht dicker als jene aus Kristallzucker, womit der Beweis erbracht wäre, dass Kalorie eben doch nicht Kalorie ist. – Den Ratten dürfte das allerdings schnuppe sein.