13/5 Schlank gestillt
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:39 |
Wenn man ins Alter kommt und die Enkelchen sich sachte ankünden, dann liest man mit grösserem Interesse alles, was das Wohlbefinden der künftigen Kleinen betrifft. Dass die Weichen für Übergewicht bereits vor der Geburt gestellt werden können und dass die ersten Wochen ernährungsmässig für den Säugling und sein weiteres Leben eine grosse Rolle spielen, das ist inzwischen unbestritten.
Nun zeigt eine aktuelle Studie an 1’250 Neugeborenen, dass das Trinkverhalten eindeutig bestimmt wird durch die Tatsache, ob ein Kind gestillt wird oder mit der Flasche ernährt. Beim Stillen regelt sich der Nahrungsbredarf und damit die Dauer des Trinkens auf direkte Weise zwischen Kind und Mutterbrust, durch diskrete Signale, die das Kind realisiert. Es hört von sich aus mit Trinken auf, wenn es satt ist, wird ruhig, schläft ein. Nicht so das Schoppen-Kind (unabhängig vom Inhalt der Flasche): Hier bestimmt weitgehend der Mensch, der die Flasche gibt, die Dauer und damit die Menge des Trinkens. In der Regel bis die Flasche leer ist. Man will ja nur das Beste für das Kleine, es soll nicht Hunger leiden, so ermutigt man es, setzt erneut an, wenn es nicht mehr saugen will, wenn es den Kopf wegdreht, fährt man mit der Flasche nach, bis sie leer ist…
So sind denn später Flaschenkinder signifikant häufiger auch jene Kinder, die ihre Tasse leer trinken, den Teller leer essen, nicht auf die eigenen Sättigungssignale achten (können) und so schon früh ein Übermass an Nahrung und Kalorien zu sich nehmen, so dass bei ihnen auch häufiger kindliches Übergewicht oder gar Adipositas festgestellt werden muss.
Offenbar ist die Natur die bessere Mutter. Es sei denn, die Schoppen-GeberInnen würden gezielt geschult, auf die Botschaften der Winzlinge zu achten.