27/5  Auf den Rippen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:22

Das ist mir heute bei einer TV-Reportage mit übergewichtigen Kindern aufgefallen: In Deutschland habe jedes dritte, in USA jedes zweite Kind zu viele Pfunde auf den Rippen. Das ist eine gängige Formel, um Übergewichtigkeit zu beschreiben. Ich selber habe sie in meinen bisherigen Blogs insgesasmt zwölfmal verwendet, und Google meldet bei entsprechender Eingabe 7’260 Belege für diese Formulierung.

Aber wenn man den Sachverhalt genauer bedenkt, ist dies eine eetwas fragwürdige Beschreibung eines eindeutigen Zustandes. Da ist Fett im menschlichen Körper, Fett unter der Haut, Fett im Bauchraum zwischen den Organen und Fett am Steiss, der sich weit ausladend nach hinten wölbt, Fett auch in der Fettschürze, die vorne herunterhängt… aber auf den Rippen? Das einzig wirklich ausgeprägte Fettgewebe auf Rippen findet sich in mehr oder weniger solider Form bei Frauen und wird dort normalerweise nicht als störend empfunden.

Woher also kommt die Bedeutung für „Übergewicht“? Ich erkläre es mir aus der Umkehrung: Ist jemand brandmager und ausgemergelt, so „sieht man seine Rippen“. Dünn spannt sich die Haut über die gewölbten Knochen… „man kann alle Rippen zählen“, „er hat nichts auf den Rippen“, sagt man dann. – Da ist es logisch, dass „etwas auf den Rippen haben“ gleichbedeutend ist mit dem Gegenteil von mager. Und der dickmachende Stoff kann doch nichts anderes sein als eben FETT.


Ein Kommentar zu “Auf den Rippen”

  1. Sch(m)erzkeks sagt:

    Wie sagte doch schon Ronald Reagan? – Read my rips!

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