5/7  Die Limo-Steuer

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:56

Bis jetzt wurde auf dem politischen Parkett bloss die Fettsteuer ins Gespräch gebracht – und alsbald als unrealisierbar verworfen. Nun steht in Amerika der Vorschlag zur Diskussion, den Preis für Süssgetränke massiv anzuheben. Ein Test an der Harvard-Universität hat gezeigt, dass eine Erhöhung der Limno-Preise in Kantinen und im Handel um 35% zu einem Umsatz-Rückgang von 26% geführt hat.

Die Rechnung wäre also simpel: Preise ein Drittel rauf, Konsum ein Viertel runter… und Übergewicht wohl auch einiges weniger. Das allerdings dürfte von Land zu Land verschieden sein,  je nach dem Ausmass der Trinkmengen. Ich für meinen Teil bin da eher skeptisch, was den Erfolg betrifft: seit Jahren trinke ich keinen Tropfen mehr von dem klebrigen Süsszeug, stille meinen Durst mit reinem Wasser, sei es aus dem Hahnen, sei es mit oder ohne Kohlensäure – aber sicher ohne jeden Zucker oder Süssstoff. Und trotzdem nehme ich nicht ab, wie ich möchte. Es kann also nicht am Trinken allein liegen. Und der erhöhte Limo-Preis würde zwar neue Mittel, die wir für die Prävention dringend brauchten, in die Bundeskassen spülen… aber abgenommen hat damit noch niemand. Bis zum Beweis des Gegenteils.


Ein Kommentar zu “Die Limo-Steuer”

  1. Philippe Beissner sagt:

    Hier möchte ich einen kurzen Kommentar abgeben. In den USA werden die Softdrinks, also die gesüssten Limonaden mit HFSC (High Fructose Corn Syrup), also mit Fructose = Fruchtzucker gesüsst, nicht wie bei uns mit Sacharose. Die Fructose wird aus Maisstärke industriell billig hergestellt und die Maisproduktion ist stark subventioniert. Fruchtzucker wird anders verstoffwechselt und führt an der Leber über einen direkten Weg zur Fettproduktion. Der Anstieg an Fructose-Verbrauch in den USA geht genau zusammen mit der Entwicklung der Adipositas-Epidemie. Insbesondere über die Softdrinks kommen die Amerikaner zu einer nie vorher da gewesenen Tagesdosis an Fruchtzucker, mit dem der Körper ohne Sättigungsgefühl zu Extrakalorien und insbesondere Extra-Fettzuwachs kommen. In diesem Zusammenhang macht eine Soda-Tax durchaus Sinn, nicht als Massnahme zum Abnehmen sondern um eine der Ursachen der Epidemie gezielt zu stoppen.

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