21/7  Die Wirkung

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:38

Seit gut einem Monat nehme ich nun das neue Präparat, von dem ich mir jeden Morgen inzwischen 1,8 Milligramm in die Bauchdecke spritze. Der Abnehm-Erfolg hält sich noch in Grenzen, aber die Wirkung wird fühlbar. Der Stoff ist einem körpereigenen Hormon nachgebildet. Dieses Hormon wird vom Körper – neben andern – dann produziert, wenn Sensorzellen am Ende des Dünndarms realisieren, dass sich im verdauten Speisebrei noch unverdaute Materie befindet. Dann melden diese Hormone an die verschiedenen Stellen, welche die Nahrungsaufnahme steuern, dass im Moment nichts mehr neu gegessen werden muss, solange das Vorhandene nicht völlig verdaut und ausgewertet ist. Der Körper ist aufs Überleben programmiert und dazu gehört auch die restlose Verwertung allen Futters.

Das Hormon vermittelt einen „positiven“ Appell an das Ernährungs-System. Im Unterschied zu anderen Stoffen, die im Gehirn den Appetit „blockieren“ sollen, täuscht dieses hier also Sättigung vor und bewirkt dadurch das gleiche Resultat: Ich, der ich mein ganzes Leben lang gedrillt worden war (das haben wir von der Kriegsgeneration so gelernt), dass gegessen wird, was auf den Tisch kommt und dass der Teller immer leer zu essen ist, ich kann heute ohne Problem von einer Pizza weniger als die Hälfte verspeisen und den Rest stehen lassen. Ich kann beim schönsten Büffet einige wenige Kostproben nehmen, ohne mir ganze Türme auf den Teller zu häufen, und ich kann ohne weiteres der Versuchung widerstehen, mir im Restaurant nachschöpfen zu lassen, wie innig mich das Servicepersonal auch darum bitten mag! Dass ich inzwischen wie selbstverständlich die „kleine“ Portion bestelle, habe ich mit Erstaunen realisiert.

So könnte also Hoffnung bestehen, dass aus dem Verzicht mit der Zeit eine dauerhafte Reduktion wird, da die tägliche Spritze für einen steten Hormonpegel sorgt, der meine natürliche Gier nach Nahrung im Zaum hält. Bin nun wirklich gespannt, wie es weitergeht.