5/8 Fettgeschichten
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 15:15 |
Der beleibte Schauspieler Rainer Hunold sinniert im ersten Kapitel seines Buches ich bin nun mal dick – ein Wohlfühlbuch unter anderem über die Begriffe dick und dünn nach und kommt zum (zunächst verblüffenden) Schluss, dass im allgemeinen Sprachgebrauch mit Worten wie „dick“ und „fett“ in der Regel durchaus positive, lustvolle und wichtige Inhalte verbunden werden, während die Ausdrücke „dünn“, „schmal“, „mager“ eindeutig emotional negativ besetzt sind.
Eine zusätzliche, neue Dimension kommt nun ins Gespräch, nachdem ein Forscherteam in Colorado „neue“ Fett-Zellen entdeckt hat. Dabei geht es um besondere Zellen, die aus Stammzellen des Knochenmarks kommen und sich über die Blutbahnen im Körper verteilen können. Diese Zellen sammeln weitere Fett-Anlagerungen um sich und entwicklen sich zu den Adipositas-Polstern. Sie haben überdies die Eigenschaft, dass sie für die Gesundheit schädliche, entzündliche Prozesse auslösen können.
Da diese Zellen sich in weiblichen und männlichen Körpern unterschiedlich entwickeln, liegt darin möglicherweise eine der Begründungen, weshalb verschiedene Ausprägungen des Körperfettes für einzelne Krankheiten von unterschiedlicher Bedeutung sind. Es spielt also weniger eine Rolle, „wo“ sich das Fett ablagert, als um welche „Art“ von Fett es sich handelt. Dies wiederum würde erklären, weshalb es adipöse Menschen gibt, die zwar während Jahren stark übergewichtig sind, und dennoch nicht automatisch alle möglichen Komorbiditäten entwickeln.
Diese neuen Erkenntnisse könnten – so hoffen die Wissenschafter – dazu beitragen, frühzeitig die verschiedenen gesundheitlichen Risiken von Fettleibigkeit zu realisieren und sie gezielt zu bekämpfen – sofern nötig. Dies könnte auch dazu beitragen, dass Betroffene mit einzelnen Ausprägungen von Übergewicht etwas entspannter und gelassener umgehen würden… was unter anderem auch das Anliegen des Buches von Dr. Sommerfeld alias Rainer Hunold ist.