10/8  Eine Bieridee

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:07

Freund Rolf, der dem goldenen Gerstensaft herzlich zugetan ist und der gelegentlich darunter leidet, dass ihm sein Arzt – der auch meiner ist – bloss ein einziges Glas pro Tag bewilligt hat, könnte nun eigentlich aufatmen und davon ausgehen, dass die Welt wieder in Ordnung ist.

Um den Bierkonsum anzukurbeln läuft in England derzeit eine grosse Werbekampagne unter dem Motto The Campaign For Real Ale (Camra). Dabei wird u.a. argumentiert, wissenschaftliche Studien hätten bewiesen, dass Bier – entgegen landläufigen Vorurteilen – bei weitem nicht das Getränk sei, das dick mache, denn es enthalte ja weniger Alkohol als andere alkoholische Getränke. Es sei daher zum Beispiel sinnvoll, von Wein auf Bier umzusteigen, da letzteres einen geringeren Alkohol-Gehalt habe, ergo auch weniger Kalorien. Kurz: Bier sei gut zum Abnehmen.

Eine dieser Aussagen stimmt zwar: Der Energie-Brennwert steckt vor allem im Alkohol und davon hat es im Bier weniger als im Wein oder im Schnaps. – ABER: Dafür wird vom Bier in aller Regel eine weit grössere Menge geschlürft und geschluckt als unter normalen Umständen vom Wein. Wie gross wäre doch der Trinkerfrust, wenn man künftig dazu angehalten würde, vom Bier nur noch die gleiche Menge zu sich zu nehmen wie bisher vom Wein!? Da wäre es für immer aus mit der Durstlöscherei und der zischenden Erfrischung, dem runden Gurgeln durch die Kehlen und dem befreienden Rülpser danach…

Nein, Friends, bei aller Wertschätzung der britischen Biere, das ist – kalorienmässig – sogar eine richtige Schnapsidee!