5/9 Eigenleben
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:15 |
Gewusst hat man es schon länger, aber nun liegen neue wissenschaftliche Beweise vor. Die Fettzellen sind nicht einfach ein stiller Energievorrat im Körper, sie führen vielmehr ein organisches Eigenleben, wie eine Forschergruppe um Dr. med. Anja Rosenow von der Universität Maastricht mitteilt.
Das Fettgewebe – so sagt die Studie – sei in Wirklichkeit ein eigenständiges, aktives Organ, das chermische Signale in Form von Hormonen an andere Körper-Regionen schickt und auf diese Weise verschiedene Krankheiten begünstigen kann wie Herzinfarkt oder Krebs.. Unter anderem wurden gegen 20 neue Hormone und andere Substanzen entdeckt, die von den Fettzellen ausgeschieden werden, so wie zahlreiche weitere Botenstoffe.
Lange glaubte man, die Fettzellen wären einfach träge Energie-Depots. Unter den Hormonen, die vom Körperfett produziert werden, finden sich auch Leptin, das den Appetit kontrolliert, und Adiponectin, das den Blutzuckerspiegel und die Insulin-Sensitivität steuert. Aber die Forscher stehen erst am Anfang einer Entdeckungsreise. Möglicherweise können neuere und weiter Erkenntnisse auch dazu führen, dass passende Medikamente entwickelt werden.
Es wäre demnach also nicht nur der reine Wille, der unser Essverhalten zu beeinflussen vermag, sondern wir sind – einmal dick geworden – einem permanenten innerzellulären, gewissermassen schlechten Einfluss ausgesetzt. Pech gehabt.