27/10  Anpreisen verboten

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:54

Bei Lebensmitteln soll künftig viel strenger geregelt werden, welche gesundheitsförderlichen Wirkung in der Werbung genannt oder vielmehr nicht mehr genannt werden darf. Das Resultat sieht man schon in den TV-Spots: wo früher der sündige Wetterfrosch mit blumigen Worten die abwehrkräftefördernde Heilkraft der überteuerten Joghurtdrinkleins pries, sitzt heute eine junge Frau im Tram, schwärmt von der positiven Wirkung richtiger Ernährung und ausreichender Bewegung und erwähnt so nebenbei, dass das besagte Drinklein nicht nur gut schmecke, sondern ebenfalls zum Wohlbefinden beitrage – und dabei vermeidet sie sorgsam jedes falsche Wort, auf dem man sie behaften könnte.

Da ist es mit dem Bürogerät namens TrekDesk eine ganz andere Sache. Es handelt sich dabei um ein Laufband, kombiniert mit einem Arbeitsplatz, an dem amn einen Bürojob verrichten und gleichzeitig marschieren kann. Dieses Gerät – so sagt die Werbung explizit – ist gut gegen fast jede denkbare Krankheit, die auch beim Namen genannt wird: Übergewicht, Krebs, Demenz, Alzheimer, Rückenschmerzen, Bluthochdruck… Wobei man natürlich sagen kann, dass all dies auch positiv zu Buche schlagen würde, wenn man einfach jeden Tag eine schöne Strecke wandern würde, ganz ohne Gerät.

Im Hintergrund steht die wissenschaftlich erhärtete Erkenntnis, dass langes berufsbedingtes Sitzen der Gesundheit abträglich ist und dass es mehr helfen würde, weniger lange pro Tag zu sitzen (daher: im Gehen zu arbeiten), als zusätzlich zum langen Sitzen noch extra zu laufen… Und laufen könnte man ohne jede Anpreisung.