13/11  Fitness über alles!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:05

Ein aussergewöhnlich ehrgeiziges Ziel hat sich der American Council On Exercise (ACE) gesetzt, die führende nationale Fitness- und Sport-Organisation in den USA: er will nicht weniger als die Adipositas in Amerika ausrotten (eliminate obesity in America).  Mit einer landesweiten Offensive sollen die Amerikaner dazu gebracht werden, sich mit Freude und Elan sportlich zu betätigen. Jeder Bürger soll Zugang haben zu einem Personal Trainer, der ihn in gesundem körperlichem Tun unterweist.

Wenn ganz USA an der individuellen Fitness arbeitet, müsste sich die Adipositas-Epidemie überweinden lassen, meinen die Verantwortlichen. „Weil Adipositas die Ursache von so vielen lebensbedrohlichen Krankheiten ist, haben wir uns verpflichtet, mit Nachdruck die Gesundheit und die individuelle Fitness ins Zentrum der amerikanischen Kultur zu rücken und so letztlich die Adipositas in unserem Land zu besiegen“, wird Scott Goudeseune zitiert, Präsident und Direktor des ACE.

Ist das mehr als ein frommer Wunsch? Hat ein solch „einseitiger“ Ansatz eine Chance? Sicher ist, dass „mehr“ vernünftige Bewegung wohl nicht schaden würde. Sicher ist auch, dass in der ganzen westlichen Welt hier ein Nachholbedarf besteht. Aber ob der ganze Fitness-Boom wirklich den Trend der Epidemie zu brechen vermag, das darf bezweifelt werden. Nötig sind Institutionen, in denen die Adipositas ganzheitlich angegangen wird. Prävention ist das eine, damit kann man – über Generationen! – die heranwachsende Jugend vor späteren Folgen zu bewahren versuchen. Für alle, die bereits betroffen sind, braucht es intensive, zertifizierte und ärztlich/fachlich betreute Hilfe, interdisziplinär organisiert, die erst noch geschaffen werden müsste. Die Bewegung allein wird es kaum richten.