12/1 Oh, mega!
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:37 |
Es ist immer wieder faszinierend, wie uralte Kultur-Rezepte von Zeit zu Zeit neu entdeckt werden und ein glorioses Revival feiern. – Was hatte man uns in unserer Kindheit doch geplagt mit dem grässlichen Lebertran! Mit diesem dickflüssigen, nach Seefahrt stinkenden, öligen Zeug, das es möglichst in einem einzigen Schluck hinunter zu würgen galt, nachdem aller Widerstand und alles Sträuben nichts gefruchtet hatten und Mutter uns mit sanfter aber unerbittlicher Hand am Kinn gepackt, den Mund aufgezwungen und uns den Löffel zwischen die Zähne gequetscht hatte.
Alles zog sich in uns zusammen, der Schlund verkrampfte sich, wollte die widerliche Flüssigkeit wieder hinausbefördern, die Zunge wölbte sich an den Gaumen, während der fischige Geschmack vom ganzen sensorischen System Besitz ergriff, so dass einem bis in die Magentiefe hinab kotzübel wurde… – Und die Beteuerungen der Mutter, das sei gut für unsere Gesundheit, empfanden wir als blanken Hohn.
Unseren Kindern blieben solche Qualen weitgehend erspart. Da gab es bereits die bernsteingoldenen Kapseln, die sich ohne Geschmacksbelästigung schlucken liessen. Und jetzt vermeldet eine aktuelle Studie der amerikanischen Herz-Gesellschaft, dass die Omega-3-Fettsäuren aus dem Fischöl ein veritables Wundermittel auch zur Vorbeugung von Herzkreislauf-Erkrankungen seien… Wenn das der gute alte Lebertran wüsste!
Lieber Heinrich :
Du sprichst mir aus dem Herzen, um nicht zu sagen aus dem Hals ! Die früheren jahrelangen Erfahrungen mit solchen Mitteln wurde halt selten so richtig vermarktet so wie die neueren Mittel/ Erkenntnisse. Gut zu vernehmen, dass mein“ Leiden“ in der Kindheit doch nicht ganz vergebens war ? !
Im Namen der rehabilitierten Eltern und Grosseltern -Anthony Dürst