15/2  Heiti-Bschiss

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:00

Kritische Konsumenten lesen die Etiketten, bevor sie etwas kaufen. Dabei geht es nicht nur um die Menge und den Kaloriengehalt der einzelnen Nahrungs-Bestandteile, sondern auch um die Rezeptur, die Zutaten, die Inhaltsstoffe.

Dass nicht in allen Fällen das drin ist, was auf der Packung so schön verlockend abgebildet wird, das weiss man mittlerweile. Wie weit aber die Manipulation in der Praxis gehen kann, das zeigt ein Video der amerikanischen Verbraucher-Organisation The Health Ranger: es geht um „gefälschte“ Heidelbeeren (blueberries), die in zahlreichen Cerealien und Backwaren stecken sollen, die aber in Wirklichkeit zusammengepanscht sind aus Pflanzenfett, Zucker, Fasern, künstlichen Aromen und Lebensmittelfarbe… Alles rein rechtlich durchaus „legale“ und offiziell zugelassene Stoffe, die auch als solche im Kleingedruckten deklariert sind… aber die Abbildungen und die Slogans auf der Verpackung signalisieren eine andere Botschaft, indem die prallen, frisch glänzenden Früchte den Anschein erwecken, sie wären wirklich eingearbeitet.

Es sei, sagt der Kommentator, letztlich eine Frage der Rendite. Richtige Heidelbeeren sind teuer, die Kunstprodukte billig, der Gewinn gross. – Und was bleibt dem Konsumenten? Der Rat ist klar: Wachsam sein, die Zutatenliste lesen und die Packung sofort wieder ins Regal zurück stellen, wenn da die Rede ist von all den künstlichen Ersatz-Stoffen. Der Konsum-Boykott ist eine Sprache, die verstanden wird.

Einzelne Firmen schaffen es, in ihre Produkte die echten, wirklichen Beeren einzuarbeiten. Ihnen sollte man den Vorzug geben. Immerhin: Manches von dem, was in Amerika über den Ladentisch geht, kommt hierzulande gar nicht in den Verkauf. Unserem etwas strengeren Lebensmittelgesetz sei Dank.