20/4 Zuckermütter
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:29 |
Neue Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen späterem kindlichem Übergewicht und dem Speiseplan der Mutter während der Schwangerschaft machen deutlich, wie wichtig die Aufklärung gerade auf diesem Gebiet geworden ist.
Eine internationale Studie der University of Southampton hat gezeigt, dass der heranwachsende Embryo in der Lage ist, sich während seiner Entwicklung durch eine Anpassung der Gene einzustellen auf die Umwelt, in die er hineingeboren werden soll. Dazu wertet er „Signale“ aus, die ihm über das Blut der Mutter vermittelt werden, unter anderem auch durch die Nahrungsaufnahme.
Isst eine Frau während der Schwangerschaft viele Kohlenhydrate (z.B. in Form von Zucker), dann wird das Kind später mit grösserer Wahrscheinlichkeit übergewichtig. – Diese Tatsache ist deshalb von Bedeutung, weil der Anteil an Zucker-Arten in sehr vielen industriell produzierten Lebensmitteln stetig zugenommen hat und vielfach gar nicht eindeutig deklariert ist.
Durch diese Erkenntnis gewinnen die heute schon geltenden Empfehlungen für eine richtige Ernährung während der Schwangerschaft eine neue Bedeutung. Unabhängig vom eigenen Körpergewicht der Mutter kann die Kohlenhydrat-Aufnahme beim Kind eine Langzeit-Wirkung entfalten, die sich erst Jahre später bemerkbar macht. Genetische Besonderheiten sind also nicht nur vererbt, sondern können auch erlernbar sein…