28/4 Mit Steuern steuern
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 22:58 |
Auf der Suche nach Lösungen zur Bekämpfung der weltweiten Adipositas-Epidemie haben die meisten Behörden bisher einen Bogen gemacht um einen heiklen Komplex: um die Steuern. Zahlreich waren zwar die parlamentarischen Vorstösse und Anfragen, am populärsten wurde der Begriff der Fettsteuer, aber vor der Umsetzung in die Praxis ist man immer zurückgeschreckt, weil Fett ja keine Droge ist, auf die man der Gesundheit zuliebe verzichten kann, sondern ein lebensnotwendiger Nährstoff, den man nicht gänzlich vom Speiseplan verbannen kann.
Nun hat der Daily Mirror in England eine Diskussion angestossen, bei der es genau um dieses Thema geht. Allerdings wird angeregt, vor allem jene Lebensmittel-Bestandteile zu besteuern, die – im Übermass konsumiert – „ungesund“ sein können, wie gesättigte Fettsäuren, Zucker, Salz. Dadurch würden jene Produkte, die einen hohen Anteil dieser Stoffe enthalten, verteuert. Und demzufolge wohl weniger häufig gekauft und verzehrt. Mit dem Steuer-Ertrag könnten „gesunde“ Produkte (Früchte und Gemüse) verbilligt werden. Der eigentliche Gewinn für die Staatskasse würde jedoch, so die Spekulation, darin bestehen, dass sich die Gesundheitskosten ganz generell senken liessen. Die Rede ist von Einsparungen bis zu 30%, wenn sich die Anzahl der Herzinfarkte und der Diabetes-Fälle massiv verringern würde.
In dem Bericht wird auf Länder hingewiesen wie Dänemark, wo letztes Jahr spezielle Steuern eingeführt wurden auf Schokolade, Ice-Cream und gewisse Süssgetränke, und wo seit letztem Oktober sogar eine Steuer auf gesättigte Fettsäuren erhoben wird… – Dieser Weg über den Geldbeutel sei der einzige, der Erfolg verspreche. Sind die Dänen so anders als die helvetischen Alpenbewohner?