23/5  Staatlich abnehmen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:17

Hierzulande liegt sich die Politik in den Haaren wegen der Prävention. Dass Vorbeugen allemal besser ist als Heilen, das wäre eigentlich allgemeines Wissensgut und sollte nicht speziell betont werden müssen. Trotzdem werden rechte Politiker nicht müde, das zur Debatte stehende Präventionsgesetz nach Strich und Faden zu verteufeln. Unlängst habe ich in einer privaten TV-Talkshow meinen einstigen Kollegen Filippo Leutenegger gesehen, wie er – mit virtuellem Schaum vor dem Mund – den Untergang des Abendlandes und das Ende der individuellen Freiheit beschworen hat, wenn man die wildgewordenen Gesundheits-Terroristen ungebremst auf die Menschheit loslassen würde.., mit beifälliger Unterstützung des Moderators und seines SVP-Kollegen.

Anders ist es in England, wo trotz politischem Kurswechsel die staatlich verordneten Massnahmen zur Gewichtskontrolle beibehalten werden. Neben Aufklärungs- und Präventionskampagnen gibt es dort auch eine direkte finanzielle Unterstützung von Personen, die gewillt sind, abzunehmen. Die nationale Gesundheitsbehörde gibt Gutscheine ab für eine gratis Teilnahme an den Programmen von privaten Veranstaltern wie Weight Watchers oder Slimming World.

Diese Massnahme ist nun wiederum in Adipositas-Fachkreisen umstritten, indem diese monieren, damit würde bloss äusserliche Symptombekämpfung ohne nachhaltige Wirkung betrieben… gefordert wird ein verstärktes Engagement in der Prävention. – Wie der Staat es auch macht, es gibt immer Leute, denen das nicht recht ist. Bei uns besonders den Rechten.