25/6  Freiwillig!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:10

Über eine Art Wunder ist zu berichten, das sich auf dem Gebiet der Freiwilligkeit zugetragen hat. So jedenfalls schätzen es sie Experten in Amerika ein. Es geht um Spielzeug-Beigaben zu Kindermahlzeiten in FastFood-Restaurants. Diese sind den Adipositas-Fachleuten schon längst ein Dorn im Auge und es laufen in vielen Ländern Bestrebungen, dieser Form von GiveAway-Marketing per Gesetz einen Riegel zu schieben, denn die frühe Bindung der Kinder an diese Verpflegungsform wird als eines der grösseren Preobleme in der Adipositas-Prävention betrachtet.

Nun hat in USA die FastFood-Kette Jack in the Box (sie hat landesweit 2’200 Restaurants und ist der fünftgrösste Anbieter) beschlossen, ab sofort bei Kindermahlzeiten keine Geschenke mehr beizulegen. Dieser Entscheid habe nichts zu tun mit der Diskussion über eine allfällige gesetzliche Regelung, er sei absolut freiwillig getroffen worden, weil man sich vermehrt auf den Inhalt der Speisen als darauf konzentrieren wolle, wie möglichst effektvoll ein Billigstspielzeug abzugeben sei (insgesamt werdeen in USA doch fast 50% der Werbemittel im Zusammenhang mit Kinder-FastFood in Form von Gratis-Spielzeug investiert).

Der Vorgang wird bejubelt, weil es das allererste Mal sei, dass ein Konzern freiwillig auf etwas verzichtet, was bisher als überlebensnotwendiges Marketing-Instrument betrachtet worden ist. Ob diese Massnahme selbst den goodwill-bildenden Status eines Verkaufsfaktors annehmen wird und so allenfalls die Konkurrenz zum Nachziehen motivieren könnte, ist noch offen, wäre allenfalls ein positiver Nebeneffekt. Man darf gespannt sein.