23/7  Rückschlag

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:16

Das Imperium schlägt zurück – der Titel der zweiten Episode aus der ersten Star Wars-Trilogie gibt in etwa das wieder, was sich in Amerika zu ereignen anschickt. Nachdem die US-Bevölkerung weiterhin epidemisch an Gewicht zunahm, obwohl der Fettverzehr insgesamt gedrosselt werden konnte, war als eine der Hauptursachen bald einmal der übermässige Konsum an Süssgetränken ausgemacht. Diese werden mittlerweile nicht nur in Zweieinhalb-Literflaschen verkauft, sondern in den Fast-Food-Imbissen im Liter-Becher angeboten… Nationale und lokale Gesundheitsbehörden fahren intensive Kampagnen, die eine Einschränkung des Süsslimonadekonsums empfehlen, aus den Schulen wurden Getränkeautomaten verannt und eine Einschränkung der Werbung steht zur Diskussion…

Die Getränkehersteller, die bisher mehr oder weniger gute Mine zum gesundheitsbewussten Spiel gemacht hatten, wollen nun offenbar – wie Reuters berichtet – zum Gegenangriff übergehen. Sie würden völlig zu unrecht beschuldigt und die für sie marktschädigenden Kampagnen entbehrten jeder soliden wissenschaftlichen Basis… So verlangten sie in insgesamt 60 nationalen und lokalen Eingaben an die Gesundheitsbehörden Einblick in die Grundlagen, auf denen diese Kampagnen und ihre Empfehlungen fussen, mit dem Ziel, diese vor Gericht mit Gegengutachten zu bekämpfen. Dies könnte, so ist anzunehmen, zumindest beim Vorliegen entsprechender Gesetze, eine aufschiebende Wirkung haben und den Verzicht der Aufklärungs-Kampagnen erzwingen…

Da fühlt man sich doch gleich an die seinerzeitigen Auseinandersetzungen mit der Tabakindustrie erinnert, die jahrzehntelang mit – später als irreführende und verfälschte Gefälligkeitsgutachten entlarvten – sogenannt wissenschaftlichen Gutachten die Ungefährlichkeit des Rauchens „bewiesen“ hatten. Aber auch diese üblen Tricksereien vermochten nicht zu verhindern, dass sich weltweit die Rauchverbote durchsetzen. Hoffen wir, dass bei den Süssgetränken rasch die Vernunft obsiegt.