26/7 Verpulvert
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 21:45 |
Das ist jetzt offenbar der neuste Gag, der uns auf dem Verkaufsfernseh-Kanal HSE24 quasi aufgenötigt wird: ein Schlankheitspülverchen aus Amerika, das man lediglich auf sein normales Essen streuen muss, dann soll es appetithemmend wirken, so dass man schnelleer satt ist, weniger isst und deshalb abnimmt… 35’000 Packungen hätten die Werbedamen innert kürzester Zeit verkauft, so gross sei die Nachfrage, sagten sie, dass sie mit Bestellen gar nicht nachkämen, und deshalb erst im September wieder liefern könnten.
Die kleine Plasticdose hat zwei Streu-Öffnungen, wie bei Salz und Pfeffer: eine für salzige Speisen und eine für die süssen. Da muss man nur kurz was über seinen Teller streuen… und schon ist die Sache geritzt. Oder gegessen bzw. eben nicht. – Irgendwann so nebenbei hat die Verkaufsdame auch noch gemurmelt, es wäre nicht schlecht, wenn man sich auch etwas mehr bewegen würde und wenn man vielleicht mehr Gemüse essen möchte und überhaupt wäre eine ausgewogene Kost vorteilhaft.
Bis zu zwanzig Kilo könne man mit diesem Pulver abnehmen, und eine magersüchtige Frau schwenkte dazu eine riesengrosse Hose… wenn das kein Erfolgsbeweis ist! Das Produkt sei „klinisch getestet“ – was immer das heisst, garantiert ohne Nebenwirkungen (vielleicht auch ohne Wirkung), rein natürlich (das sind alle diese Mittelchen) und bestimmt ohne Jo-Jo-Effekt (auch das mach sich als Botschaft immer gut).
Aufgefallen ist mir am Fernsehen, dass dort eine Bezugs-Einschränkung formuliert war: das Produkt kann telefonisch nur von Deutschland und von Österreich aus bestellt werden, wird aber nicht in die Schweiz geliefert. Bedeutet das, dass es hierzulande (noch) nicht zugelassen ist? Das wäre eine weise Voraussicht unserer Behörden. – Auf der HSE24-Homepage sieht man allerdings keinen entsprechenden Hinweis, auch keine Einschränkung der Bezugsmöglichkeiten wegen zu grosser Nachfrage; vielleicht war das auch nur ein Gag, um den Verkauf anzukurbeln. Mit einiger Sicherheit dürfte das Einzige, was hie verpulvert wird, das Geld der Käuferinnen sein.