1/9  Durch die Lüfte

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:21

Der Kongress der Selbsthilfe-Organiationen in Sachen Adipositas im deutschsprachigen Raum war sehr anregend uns wird hoffentlich noch die eine oder andere Nachwirkung haben, indem man gemeinsam gewisse Projekte angehen kann, sich regelmässig über Erfolgsgeschichten austauscht und gegenseitig vom erworbenen Know How profitieren darf.

Ich bin gestern mit einem leicht mulmigen Gefühl gestartet, was die Fliegerei in den immer knapper werdenden Sitzen betrifft, und war dann angenehm überrascht, dass zum Beispiel die kleine Swiss-Fokker-Maschine deutlich mehr Beinfreiheit aufweist als etwa der grösseren SAS-Flieger, mit dem ich letztes Mal von Stockholm zurückgekehrt war. Da ich einen Platz zum Mittelgang hatte, musste ich nur meinen Mitreisenden zur Linken „belästigen“… zum Glück war es ein dürres Männlein, das während des halben Fluges schlief und wenig Platz brauchte, so dass wir uns nicht so stark in die Quere kamen.

Auf dem Rückflug erwies sich das Personal am Flughafen Hamburg als äusserst zuvorkomend. Beim elektronischen Einchecken hatte ich einen Platz mitten in einer Dreierreihe zugewiesen bekommen. Das hätte Belästigungen auf beiden Seiten bedeutet und mir die Beinfreiheit weitgehend genommen… Doch die Dame bei der Gepäckaufgabe bot mir von sich aus eine Umplatzierung an auf einen Sitz zum Gang, ohne Nachbarn zur Rechten, so dass ich es mir in der Lufthansa-Maschine richtig bequem machen konnte.

Ein Hoch daher auf den Service bei der Lufthansa, wo sich das Kabinenpersonal zudem durch grosse Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit auszeichnete, auf individuelle Wünsche einging und dabei gute Laune verbreitete. Es waren – das darf durchaus gesagt sein – Damen, die teils schon ein wenig in die Jahre gekommen waren, aber offenbar noch nach alter Schule gelernt hatten, mit ihren Kunden umzugehen. Etwas, das wir gestern in der Swiss-Maschine klar vermisst hatten: die jungen Mädels waren zwar adrett und schick hergerichtet, aber zogen die Mundwinkel nach unten als hätten sie bei Dienstantritt eine Portion Essig verabreicht bekommen. Und äusserte man einen Sonderwunsch, etwa betreffend Getränke, so wurde dieser mit sichtlichem Widerwillen und demonstrativer Verzögerung erfüllt… Was ist aus der einstigen Vorzeige-Fluggesellschaft geworden? Alles ist vergänglich. Oder dann haben wir einfach Pech gehabt und einen schlechten Tag erwischt.