7/9  Linsengericht

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:13

Als Kinder hatten wir nie so richtig Appetit, wenn es Linsen gab. Vielleicht lag es an der Zubereitung. Die kleinen flachen Dinger schwammen in einer grauen Mehlsauce und hatten einen undefinierbaren Geschmack. Vor allem war mir auch nie klar, wie der gutmütige Esau dazu gekommen war, seinem biblischen Bruder Jakob das Erstgeburtsrecht um so etwas wie ein Linsengericht zu verkaufen! Entweder war er kurz vor dem Verhungern oder einfach unsäglich blöd…

Seit ich mich auch mit Fragen der richtigen Ernährung befasse, wird mir klar, dass diese Hülsenfrüchte weit besser sind als der Ruf, den sie bei mir hatten. Und ich gebe auch zu, dass ich bei der Entdeckung der Indischen Küche gelernt habe, dass Speisen mit Linsen eine absolute Köstlichkeit sein können.

Heute habe ich ein Loblied auf die Linsen gefunden, das ich gerne weitergebe. – Linsen sind grundsätzlich gesund. Eine Portion (das ist in trockenem Zustand eine Viertel-Tasse) enthält 170 Kalorien, 29 Gramm Kohlenhydrate, 13 Gramm Eiweiss, 1 Gramm Fett, 15 Gramm Nahrungsfasern und hat einen glykämischen Index von 21. Dazu kommen eine grosse Anzahl von Mikronährstoffen wie Folsäure, Kalzium, Magnesium und Phosphor… sozusagen eine kleine Apotheke in Pillenform.

Mit etwas Phantasie lassen sie sich auf unzählige Arten schmackhaft zubereiten, als würziges Curry oder als Einlage in Suppen, als Beigabe zu Salaten oder als eigenständiges Gericht mit vielerlei Facetten… wobei nicht alle Rezepte unbedingt einer kalorienbewussten Kost entsprechen.

Auf jeden Fall gibt es weit mehr Arten, Linsen auf den Tisch zu bringen, als ich das aus meiner Kinderzeit in Erinnerung habe. Und günstig sind sie obendrein, auch ohne Erstgeburt.