9/9  Mein Teller

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 21:45

In fast allen Anleitungen zu einer ausgewogenen und „gesunden“ Ernährung kommt früher oder später die Rede auf den Teller. Dabei geht es weniger um seine Grösse und Beschaffenheit, obwohl die auch eine wichtige Rolle spielen, sondern es geht darum, was sich darauf befindet.

In unserer ersten Informationsbroschüre hatten wir von der SAPS vor zehn Jahren den „Drei-Teile-Teller“ propagiert: den halben Teller mit Gemüse vollschöpfen, einen Viertel mit Eiweiss-Produkten (z.B. mageres Fleisch) und den letzten Viertel mit Kohlenhydraten wie Teigwaren oder Reis oder so. Diese Grundregel sollte garantieren, dass man genügend Faserstoffe zu sich nahm und nicht zu viele Kohlenhydrate. (Dabei war noch nichts ausgesagt zur Zubereitung: wegen der Saucen, dem Fett, dem Zucker und so.)

In Amerika hat die nationale Behörde für Landwirtschaft nun ein Teller-Modell publiziert, das sich genau nach diesem Schema ausrichtet: Choosemyplate teilt den Teller zwar grosso modo in vier Viertel, fasst aber zwei davon zusammen unter der Formel „Gemüse/Früchte“, was dann wieder auf das Gleiche hinausläuft. – Dazu gibt es Empfehlungen, welche landwirtschaftlichen Produkte bevorzugt zu konsumieren seien. Dies wiederum ruft die Kritiker auf den Plan, welche sagen, hier habe das Agrardepartement weniger die Volksgesundheit im Auge als vielmehr die Absatzgarantie für die Produzenten…

Wie dem auch sei: die Empfehlung macht grundsätzlich Sinn, sie ist individuell anpassbar, je nach dem persönlichen Gusto – solange die Proportionen stimmen. Immerhin bekennt sich die Landwirtschaft zur gesunden Ernährung, was hierzulande leider nicht so klar der Fall ist, wenn man die künftige Landwirtschafts-Strategie betrachtet.