11/9  10 Jahre danach

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:29

Dem Ereignis war heute nicht auszuweichen. Radio und Fernsehen berichteten flächendeckend, die Presse liess Experten zu Wort kommen. Es ging um den Tag von zehn Jahren, an dem die Welt in Schrecken und wortlosem Staunen den Atem anhielt.

Ich erinnere mich noch gut (wie offenbar viele andern auch): ein halbes Jahr zuvor war ich in den Ruhestand getreten, hatte zum Aussteig und zum Abgewöhnen noch ein kleines Pensum mit Spezialaufgaben übertragen bekommen. Zu diesen gehörten auch die Recherchen und die Erstellung eines Berichts darüber, wie gut die drei Studio-Gebäude von Radio DRS in Basel, Bern und Zürich gegen denkbare terroristische Angriffe geschützt waren und was allenfalls vorzukehren sei, um fehlende Sicherheit zu erhöhen… und natürlich auch, was das etwa kosten würde.

Wir nahmen also damals als Betrieb im öffentlichen Dienst – und im ebensolchen Interesse – eine mögliche Bedrohungslage durchaus ernst, auch wenn bis dato noch keine echt lebernsgefährlichen Vorkommnisse eingeetreten waren, ausser den periodischen Besuchen von Gruppen kurdischer Einwanderer, die auf ihre Situation in der Heimat aufmerksam machen wolllten… im Irrtum befangen, wenn an einem Haus das SRG-Logo drauf sei, dann sei auch Fernsehen drin.

Ich hatte also einige Wochen an diesem Bericht geschrieben, mit Experten gesprochen, Offerten eingeholt, Berechnungen angestellt und eben den letzten Satz der Schlussfolgerungen in den PC getippt (die darin geipfelten, dass die Herstellung absoluter – oder nur schon relativ hoher – Sicherheit unverhältnismässig teuer wäre, angesichts der realen Bedrohungslage).

Da kam einer meiner Kollegen ins Büro gestürzt und forderte mich auf, ins Foyer zu kommen, wo eine Gruppe von Leuten gebannt am Fernseher sassen und wo man eben das zweite Flugzeug in den zweiten Turm krachen sah. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Solche Szenen gab es doch nur im Science-Fiction-Film! Das KONNTE nicht Wirklichkeit sein… aber einer der nächten Gedanken war doch der, dass ich tatsächlich nicht daran gedacht hatte, dass ein vollgetanktes Flugzeug absichtlich auf unser Studio abstürzen könnte. – Der Rest ist dann Geschichte.

Falls jemand jetzt den Bezug zum Abnehmen und zur gesunden Ernährung vermisst, für den habe ich noch einen Link. Er lässt sich bequem anschauen am halben freien Tag des Knabenschiessens. Es geht um ein Interview von 53 Minuten mit einem Rohkost-Pionier über ganz verschiedene Aspekte natürlicher Lebensmittel und deren allfällige Gefahren für unsere Gesundheit.