19/9  Bewegungsarmut

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:44

Der SAPS-Informationstag vom letzten Samstag fand in einer Lokalität statt, in der auch eine Tanzschule und ein Fitness-Center einquartiert sind. Die Tanzkurse vom Vormittag richten sich an Kids und so war es verblüffend zu sehen, wie die kleinen Tänzerinnen und Tänzer von ihren Eltern per Strassenkreuzer herangekarrt wurden. Je imposanter das Fahrzeug, umso winziger erschien das Kindlein, das aus dem Fond kletterte, das Säckchen mit den Ballettschuhen locker schwingend… Und der Gedanke, der mich befiel, war schon fast pervers: Dass die Kinder besser zu Fuss in die Schule gehen sollten, das hat sich ja inzwischen herumgesprochen. und wenn man den einschlägigen Statistiken glauben will, so sieht die Bilanz gar nicht so schlecht aus, wie man pessimitischerweise meinen möchte. Also ist es doch eigentlich nur recht und billig, dass die Kleinen wenigstens zum Sport und zum Ballett gefahren werden – dort bewegen sie sich ja dann.

Kritische Kunde kommt allerdings aus Australien. Dort hat das statistische Amt erfasst, dass 60 Prozent der Erwachsenen nicht auf die gewünschten 30 Minuten „Bewegung“ pro Tag kommen, wobei dei Frauen noch schlechter abschneiden als die Männer. Das hänge mit den jeweiligen Berufen zusammen, wird gesagt, und damit, dass allgemein zu viel Fernsehen geschaut werde. Um Gegensteuer zu geben, wurde nun ein Tag des zu Fuss zur Arbeit Gehens eingeführt. Wie dieser eingehalten wird und was er effektiv bewirken kann, das hängt natürlich ab von der Distanz zum Arbeitsplatz, die zu bewältigen ist. – Hierzulande gibt es die Bewegung Bike to Work (wir sind ja schliesslich polyglott). Das wirkt irgendwie ermunternder und weniger anstrengend.

Dass ungeübte Leute auch bei kleinster Bewegung ins Schwitzen geraten können, das hat unser Informationstag gezeigt. Zwar haben wir nicht getanzt und uns nicht unter die Fitness-Jünger gemischt… dazu hat uns der versuchsweise Umgang mit dem Thera-Band absolut gereicht!