13/10 Kleine Milch-Kunde
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 17:24 |
Überblickt man im Einkaufszentrum das Gestell mit den Molkereiprodukten, so eröffnet sich einem die Qual der Wahl. Abgesehen von den zahllosen Fertigungen in Form von Käse, Quark und Joghurt, von den vielfältigen aromatischen Drinks, ob „light“ oder normal, von den gesundheitsspendenden „Shots“ in den Minifläschlein, gibt es eine verwirrende Fülle von Milchvarianten, abgestuft nach Fettgehalt, nach Haltbarkeit, nach örtlicher Herkunft, sei es aus der regionalen Molkerei oder von den „Alpen“… Es gibt Milch mit zugesetzten Mineralien, Vitaminen, was auch immer… Gemeinsam ist den meisten dieser Angebote, dass sie in irgend einer Form wohl aus der Kuh stammen, obgleich die Zeiten vorbei sind, da der Landwirt liebevoll das Euter seines zufrieden mampfenden und schnaufenden Viehzeugs massierte, um dann mit kräftigen Griffen die warme weisse Flüssigkeit aus den Zitzen in den Kübel zu spritzen… – Heute stehen die Kühe vielfach in mechanischen Verrichtungsboxen aus Chromstahl und Plastik und die Milch wird ihnen mit pulsierender Mechanik vollautomatisch und vollhygienisch abgesaugt. Wie das weisse Nass dann in der Fabrik industriell aufbereitet wird, davon wissen wir kaum noch etwas, bis es im Regal wieder auftaucht.
Leute gibt es, die trinken keine Milch. Sei es, dass sie sie nicht verdauen können, dass sie eine Lactose-Unverträglichkeit haben (davon gibt es in Asien ganze Völkerstämme), oder dass sie aus ethischen Gründen den Konsum von tierischen Produkten verweigern (Veganer). Was sollen diese Menschen denn anstelle der Milch trinken? Tee ist zwar auch ein Getränk, aber kein Grundnahrungsmittel.
Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Aufstellung, die vom Ernährungsratgeber diet-blog gemacht wurde: Alternativen zur Kuhmilch, untersucht bezüglich der Nährwerte und des Gehalts an Vitalstoffen. – Wohl am weitesten verbreitet dürfte die Soja-Milch sein, sie unterscheidet sich von Kuhmilch zwar im Geschmack, hat aber sonst viele vergleichbare Eigenschaften. – Weniger verbreitet ist hierzulande die Reis-Milch (sie hat einen hohen Gehalt an Kohlehydraten) oder die Mandel-Milch (die war mir bisher nicht zum Trinken sondern eher als Kosmetik-Produkt bekannt). – Völlig neu war für mich die Hanf-Milch, der man zwar keine berauschende Wirkung nachsagt, die hierzulande aber kaum erhältlich sein dürfte. – Schon lange gibt es dagegen die Kokos-Milch, die zwar so heisst, die aber eigentlich eher ein wässeriger Saft ist, wenn man sie direkt aus der frischen Kokosnuss trinkt… die im Handel jedoch als Zutat zu vielen Speisen in der asiatischen Küche angereichert mit Vitaminen und weiteren Stoffen sehr fettreich und kalorienhaltig ist.
Jedenfalls zeigt die Aufstellung, dass es neben der traditionellen Trinkmilch (die heute meist ein Milchdrink ist) noch viele schmackhafte Ersatz-Produkte mit hohem Nährwert gibt. Die Zeiten, da wir uns die Milche direkt ab Kuh aus dem Euter in den Mund spritzen konnten, sind eh vorbei.