17/10 OECD-Klartext
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 22:32 |
Das haben wir seit Jahren an dieser und an anderen Stellen immer wieder moniert: die Schweiz ist weltweit im Rückstand, was die Gesundheitsvorsorge betrifft. Das haben wir den Liberalen und den Staatsverdrossenen zu verdanken.
Die politischen Scharmützel von rechts gegen den Entwurf für ein Präventionsgesetz sind ein deutliches Zeichen für die Geisteshaltung, die hier bei denen herrscht, die sich gewerbemässig daran bereichern können, dass wir eines der weltweit teuersten Gesundheitssysteme haben.
Dies jedenfalls bestätigt ein aktueller Bericht der OECD über den Zustand des Schweizer Gesundheitswesens. Zwar sind wir in einem gesundheitlich sehr guten Zustand, haben einen hohen Standard bei Forschung und Therapie, was wir uns auch entsprechend viel kosten lassen (schliesslich sind wir immer noch eines der reichsten Länder der Welt), aber es gibt auch eine Reihe von Problem, weche die OECD-Experten unverblümt beim Namen nennen. Dabei geht es unter anderem auch um unseren Aufwand für die Prävention: mit gerade mal 2 Prozent unserer gesamten Gesundheitsaufwendungen liegen wir deutlich unter dem Schnitt der OECD-Länder, die zum Teil wesentlich mehr aufwenden für eine gezielte Vorsorge.
Sicher spielt hier auch die Tatsache eine Rolle, dass die politische Verantwortung für die Gesundheitsbelange bei den Kantonen liegt und der Bund (bisher) nur sehr begrenzte Möglichkeiten hatte, lenkend einzugreifen. Dadurch verpufft viel Energie, die sich konzentriert und koordiniert besser hätte nutzen lassen (hier will denn auch das neue Gesetz vor allem ansetzen). Aber dass eine internationale Organisation von anerkanntem Renommee ihre Kritik so deutlich formuliert, das müsste unseren politischen Instanzen zu denken geben. – Es sei denn, die Kritik weckt bei den lieben Abschottungsfanatikern, die sich für das Volk halten, den sattsam bekannten helvetischen Abwehrreflex, der sich vor allem verschliesst, was von „draussen“ kommt… ausser, es dient der persönlichen Gier und Profitsucht.