18/10 Brief an Joe
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 17:04 |
Er ist der einflussreichste Schweizer Banker in fremden Diensten, bekannt geworden durch zwei harmlose Finger, zu einem V gespreizt – Josef „Joe“Ackermann, oberster Boss der Deutschen Bank. Ihm sollen wir schreiben, rät uns abgespeist, eine Aktion der deutschen Lobby-Gruppe für gesunde Lebensmittel, Foodwatch.
Es geht gemäss Newsletter um den globalen Missstand der Banken-Zockerei mit ganzen Jahresernten von bestimmten Agrarprodukten, mit denen weltweit spekuliert wird, auf Gewinn und Verlust, was die Preise für Grundnahrungsmittel vor allem in ärmeren Ländern in die Höhe treibt.
Banken, die derzeit ohnehin rund um den Erdball ein Image-Problem haben und sich mit einem OCCUPY-Protest-Tsunami konfrontiert sehen – auch wenn gewisse Politbeobachter diesen kleinzureden versuchen – machen sich aus nackter Profitgier schuldig an Armut und Hungersnot. Sie spekulieren mit den Geldern, die wir ihnen anvertraut haben… verlieren sie, ist es unser Pech. Gewinnen sie, streichen sie satte Profite und Boni ein.
Ein Satz im abgespeist-Newsletter hat mich irritiert: es heisst da, die Banken würden auch mit den Geldern spekulieren, „welche wir an gemeinnützige Stiftungen spenden„. – Hoppla! Auch wir von der SAPS sind eine gemeinnützige Stiftung, die von Spendengeldern lebt. Aber ich versichere hier feierlich und an Eides statt: unser (frankenmässiges) „Vermögen“ ist so gering (es beläuft sich jeweils auf ein paar Tausender), dass es sich nie und nimmer lohnen würde, damit die Getreidepreise in die Höhe zu treiben! Sie können uns also beruhigt und unbesorgt ihr Geld spenden, bei uns wird es für einen guten Zweck ausgegeben und kann nicht von Banken spekulativ an der Börse missbraucht werden… Aber vielleicht wollen Sie ja trotzdem noch an Herrn Ackermann schreiben.