20/11 Statistik
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:57 |
53% der erwachsenen Schweizer Bevölkerung sind übergewichtig. Das ist eine neue, aktuelle Zahl, die insofern von Bedeutung ist, als sie exakt vermessen und dann hochgerechnet worden ist. Bis jetzt haben die periodisch durchgeführten „Gesundheitsbefragungen“ immer etwas tiefere Werte ergeben, denn die relevanten Daten wurden nicht durch Messung erfasst, sondern per telefonischer Umfrage eingeholt. Dass dabei manche der Angerufenen ihre Angben nicht am effektiven Körpergewicht sondern eher an ihrem Wunschgewicht orientierten, führte zu einer Verzerrung der Fakten, weshalb sich internationale Organisationen auch weigerten, die Schweizer Daten in ihre Übersichten aufzunehmen.
Eine andere Studie des Bundesamtes für Gesundheit, die Salzstudie, hat nun die effektiven Werte von 1’445 SchweizerInnen erfasst, wie die SonntagsZeitung in ihrer heutigen Ausgabe berichtet. Dabei wurde nicht nur der BMI berechnet, sondern auch der Bauchumfang gemessen, der ein verlässlicherer Indikator für die Gefährdung der Gesundheit durch Übergewicht und Adipositas darstellt. Früher ergaben die Statistiken immer für Männer eine höhere Anzahl Adipöser und Übergewichtiger als für Frauen… nun hat sich dieses Verhältnis gewendet: offensichtlich neigen Frauen eher dazu, bei mündlicher Befragung etwas tiefer zu stapeln und Männer geben offener zu, was punkto Gewicht bei ihnen Sache ist.
Die neuen Zahlen bestätigen eine Annahme, dei in Fachkreisen längst bekannt war. Aber nun sind die Werte offiziell. Es ist zu hoffen, dass sie in der Öffentlichkeit und bei der Politik den nötigen Eindruck machen, um sowohl bezüglich der Prävention als auch der Adipositas-Programme des Bundes und der Kantone etwas Unterstützung auszulösen.
Echt, Herr vG, ist es Ihnen nicht peinlich, auf diesen unsäglichen Lügenzug zu steigen und da voll mit zu machen? Sie haben doch sicher die mittlerweile zahlreichen Studien, Bücher, Untersuchungen wahrgenommen, in denen sich ein leichtes Übergewicht (BMI 25-30) ganz klar optimal für dei Langlebigkeit, Erholung von Krankheiten usw. herausgestellt hatte. Wieso machen Sie da mit? Traurig… Ich selber (55J/180cm/87kg) finde es bedenklich. Dieser Gesundheits-Faschismus (wobei diese angebliche Gesundheit unter grossen Fragezeichen steht) macht die Gesselschaft nur noch mehr kaputt.
Hallo Boris, wie kommen Sie dazu, hier von „Lügenzug“ zu sprechen? – Niemand bestreitet die Tatsache, dass ein BMI zwischen 25 und 30 keine gesundheitllichen Probleme auslösen muss, im Gegenteil. Darüber habe ich an dieser Stelle schon mehrfach geschrieben. Aber dummerweise kann ein BMI von sagen wir 27 eben auch eine „Durchgangsstation“ sein zu einem exrtrem höheren Körpergewicht, wo im Alter dann die effektiven Probleme beginnen, mit eingeschränkter Lebensqualität und hohen Kosten, sofern man nicht rechtzeitig und bewusst das richtige Verhalten wählt. – Mit „Gesundheitsfaschismus“ hat das nichts zu tun. Der Ausdruck ist eine Erfindung jener Kreise, welche den Eigennutz über das Gemeinwohl stellen.
Ich vergleiche die publizierten Fakten und die Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit mit Verkehrszeichen: vor einer scharfen S-Kurve steht das entsprechende Gefahren-Zeichen. Es ist jedem Autolenker selber überlassen, ob er abbremsen oder mit Vollgas zufahren will… er soll nur hinterher, wenn er mit Totalschaden in die Leitplanke geknallt ist, nicht sagen können, er habe nicht gewusst, dass eine Kurve kommt.
Ich denke, man müsste differenzieren: ein BMI 25-30 ist in mittleren + Alter (50 aufwärts) eher gut als schlecht. Gefährlich sind solche Werte hingegen in den jungen Jahren, weil die Tendenz eher danach nach oben zeigt. Diese Differenzierung vermisse ich. Mit den neuen „Grenzwerten“ werden sehr viele Leute einfach abgestempelt als System-Killer und das ist grundfalsch. Und da gibt es auch Profiteure – die ganze Diäten Industrie…