29/12  Oberweiten-Geografie

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:07

Das grenzt ja schon an Jahresendblödsinn: ein Kuriositätenmagazin im privaten TV hat heute einen kurzen Bericht gezeigt über eine „Studie“, die unter dem Stichwort Busenweltkarte die Grösse der weiblichen Oberweiten bestimmten Ländern zuordnet.

Damen mit der Körbchengrösse Doppel-D seien durchwegs in Schweden anzutreffen, heisst es da. Die – immer noch respektable – Grösse D gebe es vorzugsweise in Deutschland und in der Schweiz. Grösse C finde sich in England, wo allerdings häufig künstliche nachgeholfen werde, während die naturbelassene Grösse B meist in Spanien vorkomme. Die  bescheidene Grösse A hingegen zeichne Asiatinnen aus.

Ich denke, der Beitrag und seine Ankündigung hatte vor allem die eine Aufgabe, das männliche Publikum bis zum Schluss der Sendung am Bildschirm zu halten… denn es ist ja nicht anzunehmen, dass ernsthaft behauptet werden soll, alle Damen in den betreffenden Ländern hätten dieselben Masse. Wenn dem nämlich so wäre, hätten wir auch kein Problem mit der unterschiedlichen Verteilung des Körperfettes…

So wie es in allen Landstrichen dickere und dünnere Leute gibt, gibt es an allen geografischen Gegenden grössere und kleinere Busen und nicht alle Schweizerinnen weisen die Dimensionen von Michelle Hunziker auf, die im Beitrag als Schweizer Beweis-Illustration herhalten musste. Und wo – bei der Gelegenheit – würden dann die Italienerinnen rangieren, von deren Dimensionen man sich in jeder Show am Berlusconi-TV ein einprägsames Bild machen kann?

Hüten wir uns also vor Verallgemeinerungen und nehmen wir jede physische Erscheinung, ob dick oder dünn, als naturgewolltes, individuelles Phänomen, vo allem über die Festtage.