24/4 Politik
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 20:23 |
Es war eine Sitzung mit einer Gruppe von Herzkreislauf-Leuten, heute Nachmittag. Und es ging darum, Aktionsziele für die Aufklärungs- und Informationsarbeit des nächsten Jahres zu diskutieren, denn jeder Schlaganfall, sei es Herzinfarkt oder Gehirnschlag, durch Adipositas mit-verursacht oder nicht, der durch rasche und richtige Reaktion rechtzeitig behandelt oder durch Prävention überhaupt verhindert werden kann, erspart nicht nur hohe Therapie-Kosten sondern auch unermesslich viel Leid im Umfeld der Familie.
Etwas melancholisch hatte uns die Perspektive eingestimmt, dass dank des wankelmütig-opportunistischen Schlingerkurses der CVP (die sich offenbar einen Deut um das C in ihrem Namen schert, wenn es darum geht, Krankheits-Ungemach von den Menschen fernzuhalten) das Präventionsgesetz im Ständerat wieder auf der Kippe steht.
Noch vor einem halben Jahr hatte mir der CVP-Fraktionschef, der Freiburger Ständerat Schwaller, schriftlich versichert, er sei sich der Tragweite der Vorlage bewusst und werde sich für die Anliegen der Prävention einsetzen… Nun hat der Wind offenbar gedreht und die Partei hat ihr Mäntelchen danach ausgerichtet.
Dabei zeigte unser Hauptgeschäft, wie dringend notwendig eine nationale gesetzliche Grundlage wäre, um sinnvolle und lebensrettende Projekte effizient umzusetzen. Ausgiebig diskutierten wir einen Plan der Hirnschalg-Spezialisten, schweizweit ein Netzwerk von Zentren und Anlaufstellen einzurichten, in denen Patienten mit Anzeichen eines Schlaganfalls raschmöglichst untersucht und betreut werden können, ehe lebensbedrohliche Folgeerscheinungen eintreten. Hier kann jede Minute entscheidend sein für den späteren Verlauf der Krankheit.
Das Projekt ist sinnvoll, evidenzbasiert, rationell und auch effizient… aber dessen Umsetzung muss sich – dank fehlender Präventions-Grundlage – auf eine allenfalls Jahre dauernde Ochsentour begeben durch das Dickicht der verschiedenen kantonalen Gesundheitspolitiken, muss Kompromisse eingehen, Konkordanzen suchen, sich dem interdisziplinären Wettkampf der Eitelkeiten unter Universitäts- und privaten Spitälern stellen… Alles nicht im Sinne einer raschen und optimalen Versorgung der Patienten.
Dagegen nimmt sich die feige vor dem Gewerbedruck kuschende CVP fast ein wenig wie ein lächerliches Häufchen Schildbürger aus.