19/5 Mehr als 20 Prozent!
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 22:49 |
Vor einigen Jahren wurde noch milde gelächelt, wenn auf dem politischen Parkett die Forderung erhoben wurde nach einer Besteuerung von „ungesunden“ Nahrungs-Bestandteilen. Inzwischen erwägen immer mehr Länder auch in Europa die Einführung einer Fettsteuer oder die Besteuerung von gezuckerten Getränken, wenn solche Steuern nicht bereits realisiert wurden.
Offen war bisher die Frage, wie hoch denn so eine Lebensmittel-Steuer ausfallen dürfe. Eine Gruppe von Wissenschaftern in Grossbritannien hat nun berechnet, dass eine kleine Steuerkosmetik wirkungslos verpuffen würde und dass derartige Steuern mindestens 20 Prozent oder mehr betragen müssten, um etwas auszulösen.
Tatsächlich habe eine Steuer von 35 % auf gezuckerte Getränke in einer amerikanischen Kantine zu einer Reduktion des Verkaufs um 26 % geführt. Die so erhobenen Mittel könnten gezielt verwendet werden für die Behandlung von Krankheiten (Übergewicht, Herz-Kreislauf-Störungen), die in direktem Zusammenhang stehen mit ungesunder Ernährung.
Die Lebensmittelindustrie ist verständlicherweise solchen Theorien gegenüber skeptisch und verweist auf den Tabak- und den Alkohol-Markt, wo massive Preis-Erhöhungen nur eine bescheidene Auswirkung gehabt hätten… – Diese Überlegungen wurden angestellt im Blick auf die 65. Welt-Gesundheits-Konferenz, die vom 21. bis zum 26. Mai 2012 in Genf stattfindet. Dort geht es um die weltweite Prävention der nicht-übertragbaren Krankheiten, die in allen Ländern vorangetrieben wird und die um die Schweiz herum keinen Bogen machen…