22/6  Gesundheit kostet

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:17

In der ARENA am Fernsehen werfen sich Politiker und Experten Unfreundlichkeiten an den Kopf und versuchen herauszufinden, weshalb das dumme Stimmvolk am letzten Sonntag die Mangaged-Care-Vorlage abgelehnt haben könnte und was nun zu tun ist, um die Scherben zu kitten.

Denn Tatsache ist, dass unser Gesundheitswesen von Jahr zu Jahr mehr kostet. Das ist paradox, denn einerseits geht es uns gesundheitlich immer besser, wir leben länger,. sind fit, geniessen das Leben in vollen Zügen… aber gleichzeitig haben viele von uns immer mehr Krankheiten, die uns das Alter vergällen, die chronisch sind und dauernde Behandlung brauchen. Wir werden älter, aber niemand will alt sein.

Das Gesundheitswesen ist ein Riesengeschäft, an dem viele verdienen können, von den Ärzten über die Spitäler zu den Heimen, von der Pharma-Industrie ganz zu schweigen… es gibt immer mehr Spezialisten, bei denen man teure Zuflucht suchen kann, wenn alles andere nichts bringt oder wenn es der Nachbar auch hat. Dazu kommen die Verschachtelung der Kompetenzen, das Gerangel zwischen Bund und Kantonen und der Wettbewerb unter den Regionen…

Es sei, sagen die Experten, in der Schweiz alles zu kompliziert. Man müsse keine neuen Lösungen erfinden, sondern nur schauen, wer was am besten macht und das dann flächendeckend einführen… – Wenn es so einfach wäre. Was bis jetzt noch nicht zur Sprache gekommen ist: das liebe Thema „Prävention“ nach der populären Formel, dass Vorbeugen besser ist als Heilen. Und zwar nicht nur besser, sondern auch billiger. Krankheiten, die sich vermeiden lassen, müssen nicht teuer geheilt werden.

Aber das ist politisch nicht so populär wie die Forderung, die obligatorische Krankenversicherung abzuschaffen.