23/6 Handicap Ausländer
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 22:03 |
Bei der Planung und Umsetzung von Massnahmen gegen Übergewicht, die sich an Kinder und Jugendliche richten, steht immer eine Frage im Raum: die nach den Immigranten. Wie erreicht man sie in ihren je eigenen Ethnien? Welches sind ihre Probleme? Kann man sie in die Programme für Schweizer einbeziehen?
Das gleiche Thema beschäftigt auch Europa. Eine Untersuchung von mehreren Tausenden Jugendlichen (zwischen 10 und 12 Jahren) in sieben europäischen Ländern hat wissenschaftlich bestätigt, was man eigentlich angenommen hatte: der Anteil an übergewichtigen und adipösen Jugendlichen bei der eingewanderten Bevölkerung ist deutlich grösser als bei den Einheimischen.
Untersucht wurden nicht nur Grösse, Gewicht und Bauchumfang der Kinder, sondern auch deren Bewegungsverhalten, die Essgewohnheiten, die Schlafdauer und die Zeit, die sie vor dem TV-Bildschirm oder dem PC verbringen… alles Faktoren, welche das Körpergewicht bestimmen können. Der Unterschied zwischen „einheimischer“ und „eingewanderter“ Bevölkerung wurde bestimmt aufrund der Sprache, die in der Familie gesprochen wurde. Auch wurde das Geburtsland der Eltern berücksichtigt.
Das Resultat war deutlich: die Immigranten-Kinder waren dicker und deren Lebensgewohnheiten waren weniger günstig in Bezug auf die Gewichtszunahme, sowohl was die Ernährung als auch das Freizeitverhalten betraf. Einzig was den Transport zur Schule anging, waren die Immigrantenkinder besser dran, indem sie weniger häufig gefahren wurden…
Welche Lehren aus dieser Erkenntnis zu zeihen sind, muss in jedem Land individuell festgelegt werden, da das „Gefälle“ zwischen den Einwanderern und den Einheimischen nicht überall gleich ist. Aber die Auswahl der Länder zeigt, dass die gleichen Phänomene grundätzlich im Nordne wie im Süden anzutreffen sind… Vielleicht haben unsere rechtspopulären Flüchtlings-Vergrauler im Nationalrat unbewusst ein weitsichtiges Zeichen gesetzt, als sie beschlossen, Flüchtlingskinder mal grundsätzlich am Hungertuch nagen zu lassen..?
Ohne die Untersuchung gelesen zu haben, würde ich eher darauf deuten, dass es hier nicht um den Unterschied zwischen „einheimisch“ und „eingewandert“ geht, sondern um „sozial/wirtschaftlich besser bzw. schlechter gestellt“ … Sozial/wirtschaftlich schwächer gestellte Menschen sind in meinen Augen oftmals gestresster, haben weniger Zeit, sich um ihre Gesundheit zu kümmern oder sich drüber zu informieren, haben weniger Geld, um sich frisches, gesundes Gemüse und Früchte zu kaufen… wobei man, mit Phantasie, Wissen und Kreativität aus den billigsten Zutaten sehr gesunde und schmackhafte Dinge zaubern kann.