24/6  Kein Vorbild

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:12

Am meisten lernen die Kinder von ihren Eltern, im Normalfall. Was vor allem für das Essverhalten galt, das gilt nach neuen Erkenntnissen besonders auch für die körperliche Aktivität und für regelmässige Bewegung.

Im Zeichen der kommenden Olympischen Spiele wurden in England 4000 Schüler durch ein Forscherteam der Universität Essex befragt und einer Reihe von Bewegungstests unterzogen. Der Bericht ist aufschlussreich. Zwei Drittel der Kinder sind der Meinung, dass ihre Eltern sich gar nicht oder nicht genügend bewegten. Nur zehn Prozent geben an, dass dies der Fall sei. Dabei bewegen sich die Väter noch mehr als die Mütter.

Düster sieht es auch aus mit der Fitness der Kids selber: sie wurden einem Cardio-Test unterzogen und ein Viertel erwies sich als körperlich unfit – es waren jene, dren Eltern sich am wenigsten bewegten. Ein weiteres Viertel der Kinder war nicht in der Lage, eine bestimmte Strecke in einem mittleren Jogging-Tempo zurückzulegen und machte vorzeitig schlapp.

Dieser Befund alarmiert die Mediziner. Sie verlangen, dass der körperlichen Ertüchtigung in der Schule wieder mehr Bedeutung gegeben werde. Was nütze es, den Kinderm Wissen einzutrichtern, wenn sie in einem trägen, schlappen Körper lebten, der für allerlei Krankheiten und ein vorzeitiges Ableben anfällig war? Körperliche Inaktivität – da sind sich die Wissenschafter einig – ist gefährlicher als Übergewicht.

Dumm bloss, wenn beides zusammenkommt.