6/7  Big Food und die Volksgesundheit

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:56

Es sind klare und eindeutige Worte, die von zwei international anerkannten Nahrungs-Wissenschaftern formuliert werden. Marion Nestle (New York) und David Stuckler (Cambridge) sprechen in ihrem gemeinsamen Essay Big Food, Food Systems and Global Health Klartext.

Die Formel Big Food seht dabei für jene internationalen, globalen Lebensmittelkonzerne, welche heute zwei Drittel aller verzehrten Nahrung auf der Welt produzieren und „verkaufen“. Sie sind – so lautet die komprimierte Botschaft der Experten – nicht interessiert an einer bedarfsgerechten Versorgung der Weltbevölkerung mit gesunder Nahrung, sondern einzig und allein an der Maximierung ihrer Firmengewinne.

Sie sind verantwortlich für die paradoxe Situation, dass weitweit über eine Milliarde Menschen hungern, während gleichzeitig in den gleichen Ländern über zwei Milliarden Menschen an Übergewicht und Adipositas leiden. Die Konzerne treiben mit dem Rohstoffhandel systematisch die Preise für die Lebensmittel in die Höhe, Unterschichten können sich kein gesundes Essen leisten, sie müssen sich von billigen Dickmachern mit hohem Fett- und Zuckeranteil ernähren.

Und die Stellen, die für das gesundheitliche Gemeinwohl verantwortlich wären, schauen tatenlos zu. Es gebe, sagen Nestle und Stuckler, drei Haltungen diesem globalen Problem gegenüber: die einen würden auf die Kraft des freien Marktes schwören, der sich selber regulieren werde, wenn die Sache aus dem Ruder gerät, die andern plädierten für eine kooperative Partnerschaft mit der Industrie, um auf freiwilligem Weg die nötigen Korrekturen einzuleiten. Die dritten stünden den ersten beiden Haltungen kritisch gegenüber und plädierten für staatliche Eingriffe und Regulation…

Nestle und Stuckler treten entschieden für die dritte Option ein. Solange der freie Markt eine Gewinn-Maximierung zum Ziel habe, sei mit freiwilligen Massnahmen keine Wirkung zu erzielen. Nur entschlossenes staatliches Handeln könne noch eine Besserung im interesse der globalen Gesundheit bewirken, alles andere sei ein Kampf auf verlorenem Posten.

Haben wir diesen Kampf schon aufgegeben?


Ein Kommentar zu “Big Food und die Volksgesundheit”

  1. Mit Halbwahrheiten kommt man sicherlich nicht weiter!

    Es ist irreführend und verantwortlichlos die Big Food “für die zwei Milliarden Menschen, die weltweit an Übergewicht und Adipositas leiden“ verantwortlich zu machen. Es sind, hingegen, solche Halbwahrheiten, die stark dazu beitragen, dass Leute mit ungelösten Gewichtsproblemen sich bestätigen fühlen „ nichts dagegen machen zu können“.

    Stattdessen, es wäre endlich Zeit, die Leute NEUTRAL aufklären!
    Es muss auch klar gesagt werden, dass NIEMAND verurteilt ist dick zu sein“!
    Es muss klar gesagt werden, dass es KEINE Nahrung gibt, die dick macht! Diese physiologische Tatsache, führt zur logischen Schlussfolgerung, dass Diäten und Wundermitteln “für die zwei Milliarden Menschen, die weltweit an Übergewicht und Adipositas leiden“ mitschuldig sind!

    Ich gebe diesen Kampf nicht auf! Ich werde sogar (auch ohne Lobby und Vernetzungen) eine neue Kampagne starten: „STOP OBESITY RESEARCH“! Es muss klar gemacht werden, dass was wir zur Vorbeugung und Bekämpfung der Adipositas brauchen, längst bekannt its! Die tägliche Bombardierung mit neuen (pseudo)wissenschaftliche Studien dient nur dazu die Konfusion zu steigern! Nach dem Motto: Die Wissenschaft schöpft und ernährt die Konfusion!

    https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10150936589317459&set=a.110029572458.93229.533952458&type=1&theater

    http://www.vitasanas.ch/fileadmin/user_upload/pdf/Es_gibt_KEINE_Nahrung_die_dick_macht_NFZ.pdf

    http://www.vitasanas.ch/fileadmin/user_upload/pdf/Keine_Angst_vor_dem_Essen_Abnehmen_fuer_Geniesser_NFZ.pdf

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