23/7  Sommerschlank

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:31

Es ist ein bizarres Bild auf dem Flyer, der dem aktuellen Brigitte-Balance-Heft beiliegt. Da versucht eine junge, sportliche, lachende, nackte Frau sich einen Lampenschirm verkehrtherum wie eine Hose anzuziehen, während weiter oben ein geschickt drapierter Blätterzweig (wie in alten Kirchenbildern aus dem Paradies) verdeckt, was sonst in unserem Werbealltag nur allzu gerne unverhüllt präsentiert wird. Schlank in 7 Tagen steht darüber in grossen Lettern.

Wer hätte sich nicht auch schon gewünscht, in bloss einer Woche crashmässig schlank zu werden!? Dreht man das Blatt um, dann wird die Botschaft bescheidener: es geht beim Schlankwerden um „ein, zwei Kilos“. Das allerdings ist in einer Woche gut zu schaffen. Bloss: der fröhliche Nackedei wird auch nicht in den Lampenschirm schlüpfen können, wenn er fünf Kilos angenommen hätte. Da ist einfach schon das Becken zu breit.

Ähnlich verhält es sich mit den sieben properen jüngeren Frauen, die im Inneren des Heftes sieben verschedene Fitness-Methoden testen, die ihnen zu einem „flachen Bauch“ verhelfen sollen. Alle sieben sind sportlich und schlank… aber es geht hier nicht primär ums Abnehmen, sondern um den Muskelaufbau und die Straffung des Gewebes.

Das mag alles seriös getestet und gemessen sein (die Ergebnisse sind im Heft selber nachzulesen), erzeugt bei uns Übergewichtigen aber einerseits falsche Hoffnungen und anderseits dann doch erheblichen Frust. Was würde es uns helfen, nach vier Wochen die Fettmasse um 0,5 Prozent verringert und 400 Gramm abgenommen zu haben? Egal um welche der sieben Methoden es geht, die Resultate sind plus/minus vergleichbar. Und für unsereinen schlicht nicht anzuwenden. Da lobe ich mir dann schon wieder das Ayurvedische Müsli zum Frühstück im „Schlank in 7 Tagen“-Programm. Auch wenn ich dabei nicht schlank werden kann.