3/10 Kleiner dicker Mann, ade!
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 15:49 |
51 ist er geworden. Das ist kein Alter, auch nicht für einen dicken Menschen. An Herzversagen sei er gestorben, sagt der ärztliche Befund. Er hatte einen BMI von 38. Das ist zwar viel, aber doch nicht extrem.
Der überraschende Tod vom Dirk Bach gibt zu Spekulationen Anlass. Ist er ein Mahnmal für die lebensbedrohende Gefährlichkeit von Übergewicht und Adipositas? Hat er sich mit seinem Lebenswandel überfordert? War er bereits seit längerer Zeit gefährdet? Wollte er zu viel abnehmen?
In seiner Wohnung habe man Medikamente gefunden zur Senkung des Bludrucks und gegen einen zu hohen Cholesterin-Wert. Hat er also um die Gefahren gewusst? Hat er die Signale ignoriert und trotzdem „ungesund“ gelebt? Stand er – wie etwa Ottfried Fischer alias „Der Bulle von Tölz“ – vor dem Problem, dass sein Dicksein so sehr zu seinem Markenzeichen geworden war, dass er es nicht aufgeben konnte oder wollte?
Dirk Bach war einer der seltenen Sympathieträger für dicke Menschen… aber die auffällige Art und Weise, wie er seine Rundlichkeit zum dominanten Merkmal machte, hat wahrscheinlich auch dazu beigetragen, dass er vom grossen Publikum unterschätzt wurde. Man hat ihn seiner kindlichen Putzigkeiten wegen in die Schublade der komödiantischen Leichtgewichte gesteckt, ohne die künstlerischen Qualitäten wahrzunehmen, die ihn auszeichneten.
Wir wissen zu wenig von seinem wirklich Leben, um uns eine Meinung bilden zu können. Ob er wirklich seiner Körperfülle direkt zum Opfer gefallen ist, kann ohne Kenntnis der medizinischen Hintergründe nicht beurteilt werden. Mutmassungen sind müssig. Wir nehmen Abschied von einem, der sich für uns zum Clown machte und der dabei doch einer der unseren geblieben ist.