4/10  Ernüchterung

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:24

In England gibt es (auf freiwilliger Basis) klare Vereinbarungen mit der Industrie was die TV-Werbung für ungesundes Junk-Food betrifft, die sich an Kinder richtet. Eine aktuelle Untersuchung über den Anteil an Werbespots für fett-, zucker- und salzreiche Nahrungsmittel im Umfeld von Kindersendungen hat nun aber ein ernüchterndes Bild gezeigt.

Zwischen 2008 (das jahr, in dem die Vereinbarung in Kraft trat) und 2010 hat sich der Anteil dieser unerwünschten TV-Spots gerade mal von 13 % auf 11,7 % reduziert. Die Industrie hat also entweder ihre eigenen (freiwilligen) Zusagen nicht eingehalten oder sonst Mittel und Wege gefunden, um die Grundsätze, auf die sie sich verpflichtet hat, zu unterlaufen.

Da das Essverhalten der Kinder in hohem Masse von dem bestimmt wird, was sie im TV sehen, sind die englischen Kinderärzte besorgt, dass die Zunahme von Übergewicht und Adipositas bei Kindern durch „freiwillige“ Massnahmen nicht aufzuhalten sei. Die Industrie habe – so die Schlussfolgerung – im freien Markt gar keine andere Chance als mit regelwidriger Werbung ihre Absätze zu sichern…

Zur gleichen Erkenntnis kommt auch eine Studie der IASO (International Association for the Study of Obesity) mit dem Titel: Eine Junk-Food-freie Kindheit 2012: Marketing für Essen und Trinken bei Kindern in Europa.