Erst noch kürzlich ging eine Art von Aufatmen durch die amerikanische Fachwelt. Die Adipositas-Kurve sei am Abflachen, hatten Wissenschafter festgestellt. Bei genauerer Betrachtung – dies ergab eine Studie der RAND-Corporation – zeigt sich allerdings ein zwar differenzierteres aber eher düsteres Bild. Das „Abflachen“ betrifft lediglich jene Leute, die leicht bis moderat übergewichtig sind. Die Zahl der stark Übergewichtigen, mit BMI über 40 und mehr als 50 Kilo Übergewicht hatte in den letzten 10 Jahren um 70 Prozent zugenommen.

Und diese stark Adipösen sind es auch, die nicht nur die höchsten Gesundheitskosten verursachen, sondern ihr Leiden ist meistens so, dass sie nicht mehr in der Lage sind, einer geregelten Arbeit nachzugehen. Sie müssen sich krank schreiben lassen oder verlieren ihren Job. Die volkswirtschaftlichen Verluste, die dadurch entstehen, kommen noch zu den Gesundheitskosten dazu. Von extremem Übergewicht sind Frauen zu 50 Prozent stärker betroffen als Männer und es sind vor allem Leute aus der schwarzen Bevölkerung, die dicker sind als die Weissen oder jene spanischer Abstammung.

Roland Sturm, der Leiter dieser Studie, kommt zum Schluss, dass es angesichts der nach wie vor ungebremsten Entwicklung der extremen Adipositas nicht möglich sei, etwa mit operativen Eingriffen am Magen eine Umkehr zu bewirken. Die Lösung des Problems sei wohl am ehesten darin zu suchen, „dass die Gewichtszunahme von Anfang an verhindert wird“.

Kommt uns das nicht irgendwie bekannt wor? Und irgendwie auch etwas hilflos? Wo doch die tapferen Interessenvertreter bei uns eben ein Präventionsgesetz im Keim abgeschmettert und auf lange Zeit verunmöglicht haben!? Bravo, kann man da nur sagen.