10/12 Fisch-Labor
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:30 |
Als ich den Titel der aktuellen Studie in einer Übersicht las, dachte ich zuerst – fälschlicherweise – an Nemo, den kleinen Fisch mit den rot-weissen Streifen. Aber der ist ja kein Zebrafisch sondern ein Clownfisch.
Die Zebrafische sind klein und entwickeln sich rasant, so dass sie ideale Modelle abbgeben für biologische Vorgänge bei Wirbeltieren. Wissenschafter an der University of California, San Francisco, haben herausgefunden, dass winzige Zebrafische in besonderer Weise auf Stoffe reagiern, die im Körper von Versuchs-Objekten (Menschen oder Mäusen) bei jenen Stoffwechsel-Defekten entstehen, die zu Adipositas und anderen metabolischen Krankheiten führen.
Die kleinen Fische als biologische Detektoren, das ermöglicht raschere und vor allem flächendeckende Analysen bei Screenings, d.h. bei Reihenuntersuchungen an einer grossen Anzahl von Versuchs-Objekten.
Die ersten Resultate dieser Forschung sind viel versprechend. Als Versuchstier weckt der Fisch offenbar weniger ethische Bedenken als die Labormaus. Aber eben: es ist der eher unscheinbare, grau-gestreifte Zebrafisch, nicht das ulkige Kerlchen, das die Kinobesucher ins Herz geschlossen haben, mit seinem menschlich-treuherzigen Blick: müssten die Artgenossen von Nemo in den Labors als Versuchsobjekte dienen, erhöbe sich wohl ein weltweiter Proteststurm. Obwohl: die Versuche, welche die Lebensmittel-Industrie mit uns Dicken im One-to-One-Verfahren anstellt, sind auch nicht ohne…