7/1  Grün schleMMen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:53

Wenn das Umdenken im Alltag angekommen ist, dann wurde ein wichtiges Etappenziel erreicht. Ich möchte heute über ein solches Phänomen berichten, dessen Nachhaltigkeit sich allerdings erst mit der Zeit erweisen muss, wenn es sich von einem Marketing- und PR-Gag zu einer flächendeckenden Verhaltensänderung gemausert hat.

Die Rede ist von Green Gourmet, einem Ernährungskonzept des Grossverteilers Migros. Angeboten werden paketweise saisonal abgestimmte Rezepte, die bestimmten „grünen“ Kriterien entsprechen: saisongerechte Zutaten, biologisch-umweltfreundlich produziert, aus der Region, energiesparend zubereitet… und trotzdem schmackhaft und abwechslungsreich, „kinderleicht“ in der Rezeptur, so dass sie sich auch für die nachwachsende Generation als kulinarisches Vorbild eignen.

Alle Zutaten sind im MM-Migrosmarkt erhältlich und die Rezepte werden begleitet von praktischen Tipps zum energieschonenden Umgang mit den Ressourcen. – Ich habe mich an dieser Stelle schon des öftern darüber aufgehalten, dass unsere Grossverteiler die Umwelt- und Gesundheits-Anliegen in der Regel zur marketingmässigen Image-Profilierung benutzen, ohne deswegen im Gesamtsortiment die für die Gesundheit förderlichen Massnahmen vorzukehren und z.B. auf einen Billigpreis-Wettkampf bei den Süsswaren zu verichten. (Ein auffälliges Beispiel dafür ist der TV-Spot, mit dem für das Projekt Generation M geworben wird: der einzige wirklich erfüllbare Kinderwunsch, dem der Grossist auch täglich nachlebt, ist die fröhlich herausgekrähte Forderung: „Schläckzüüg für alli!!!“)

Das Green Gourmet-Projekt verdient unser Interesse, es ist auf Dauer angelegt und kann Vorbildfunktion haben, wenn es sich in der Praxis bewährt. Die Voraussetzungen dazu sind gut.