31/1  Süssgetränkesteuer

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:08

Der Druck in England, eine Steuer auf Süssgetränken einzuführen, steigt. Einer Darstellung von BBC online zufolge haben die 60 führenden Organisationen im Gesundheitsbereich einen Vorstoss unterstützt, es sei pro Liter Süssgetränk eine extra Steuer von 20 Pence zu erheben. Dies würde in Grossbritannien Einnahmen in der Höhe von über einer Milliarde Pfund generieren, die ez.B. ingesetzt werden könnten, um in den Schulen gratis Obst abzugeben. Diese Summe sei fest ins nationale Budget einzuplanen.

Kein Wunder, wehren sich die britischen Getränkeproduzenten gegen einen solchen Plan. Ihre freiwillig geleisteten Massnahmen, etwa auf „zugefügten Zucker“ zu verzichten, seien ausreichend. Eine Verteuerung der Getränke-Preise durch diese Steuer würde gerade die armen Bevölkerungsschichten empfindlich treffen (kein Wort davon, dass auch ungesüsstes Wasser den Durst löscht).

Die Befürworter machen auf der anderen Seite geltend, in den letzten zehn Jahren sei zwar der Konsum am gesüssten Getränken um 9 % zurückgegangen, trotzdem sei die Anzahl adipöser Menschen um 15 % gestiegen. Steuern auf Lebensmitteln werden von britischen Gesundheitsexperten als ebenso wirksam erachtet wie die abschreckende Preisgestaltung bei Tabak und Alkohol. Freiwillige Verpflichtungen der Industrie würden nicht genügend wirken. Die Opposition macht sich dagegen stark für eine gesetzliche Begrenzung des Zucker-, Fett- und Salzgehalts in Lebensmitteln, dies würde einen besseren Schutz bewirken als jede Steuer.